Wien - Mit der Eröffnung der ersten Psychosomatischen Tagesklinik in Wien will das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern der wachsende Zahl der Essstörungen und anderer psychosomatischer Erkrankungen adäquat begegnen. Den Patienten soll neben einer professionellen Therapie gleichzeitig das Beibehalten des gewohnten sozialen Umfeldes ermöglicht werden, erläuterten die Klinikbetreiber.

Essstörungen

Seit Jahren würden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern psychosomatische Erkrankungen behandelt - allein 100 Essgestörte pro Jahr. Aber auch chronisch entzündete Därme, Angststörungen, depressive Erkrankungen und chronische Schmerzzuständen gehören zum versorgten Spektrum. Dabei sei trotz einer generell sehr hohen Mortalitätsrate bei der Anorexie bisher kein dieser Patienten im Spital verstorben, freute sich Peter Weiss als Leiter der Abteilung für Psychosomatik.

Die neue Tagesklinik wird ab dem 20. April eine vierwöchige ambulante Behandlung offerieren, welche die traditionelle achtwöchige stationäre Therapie ersetzt oder an diese anschließt. In geschlossener Gruppe werden Wochentags jeweils acht Stunden Gesprächsgruppen-, Einzelgesprächs-, Bewegungs-, sowie Mal- und Musiktherapien angeboten.

Das Ziel der Behandlung soll die Übernahme von Selbstverantwortung für das eigene Leben sein und der Versuch, Einklang von Körper und Psyche zu finden. Die Selbstwahrnehmung soll verbessert und die soziale Kompetenz erhöht werden.

Mit Eröffnung der Psychosomatischen Tagesklinik habe man auf die starke Nachfrage in der Bevölkerung reagiert. In Zukunft sei man allerdings auf eine Partnerschaft mit Wien angewiesen, um das Projekt im Rahmen der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung abrechnen zu können, appellierte Geschäftsführer Stephan Lampl an die Stadt, mit der zur Zeit Gespräche liefen.(APA)