Lange Zeit scheiterte die Einführung von digitalem Fernsehen an der unüberschaubaren Vielfalt von Normen und Systemen. Jeder Kabelnetzbetreiber, jeder Satellitensender versuchte die Kunden mit jeweils eigenen Decodern zu beglücken. Um mehrere Dienste zu nutzen, mussten Konsumenten also mehrere Empfängersysteme (Set-Top-Boxen) kaufen. Laut einer Resolution des Europäischen Parlaments war es genau diese Strategie, durch die bisher eine breite Einführung von Digital-TV verhindert wurde. Deshalb einigten sich schließlich Sender und Gerätehersteller auf die offene Multimedia-Home-Plattform (MHP) als Standard für TV-Geräte, später wurde das Protokoll um den Internetzugang erweitert. Jetzt ist der MHP-Standard für Computer mit eingebauten TV-Karten, Spielkonsolen, Satellitenreceiver und Empfangsanlagen für terrestrisches Digital-TV anwendbar. Bisher haben sich immerhin mehr als 300 Unternehmen aus 37 Ländern zum Mitmachen verpflichtet. (strau/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19. 4. 2004)