Der Werbemarkt hat den meisten deutschen Fernsehsendern im ersten Quartal 2004 ein zum Teil umfangreiches Wachstum beschert. Die Marktführer RTL, Sat.1 und ProSieben konnten zulegen. Hohe Steigerungen verbuchten im Vergleich zum ersten Quartal 2003 die ARD und das DSF. Auf der Verliererseite sind lediglich der Musiksender Viva und das ZDF zu finden. Insgesamt zog der Markt um 11,46 Prozent auf einen Bruttoumsatz von 1,62 Mrd. Euro an.

Diese Daten ermittelte die Marktforschungsfirma SC Spot Control in Baden-Baden, die die Zahl der Werbespots mit den zu Grunde liegenden Tarifen multipliziert. Nicht berücksichtigt werden konnten bei Berechnungen die auf Grund der Werbekrise zum Teil hohen Rabatte der TV-Werbezeitenvermarkter an ihre Kundschaft. Die Netto-Werbeeinnahmen liegen daher deutlich unter dem Brutto-Wert.

RTL bleibt Branchenführer

Branchenführer bleibt der Kölner Privatsender RTL, der seine Erlöse um brutto 34,5 Mio. Euro auf 470,15 Mio. Euro (plus 7,92 Prozent) steigerte. Auf Platz zwei folgte Konkurrent Sat.1 mit einem Zuwachs von 48 auf 332,40 Mio. Euro (plus 16,88 Prozent) vor ProSieben mit einem Zugewinn von 17,09 auf 295,76 Mio. Euro (plus 6,13 Prozent).

Einen außergewöhnlichen Sprung nach vorn machten die ARD und das Deutsche Sportfernsehen (DSF), die seit Herbst 2003 im Besitz der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga sind. Die ARD legte im Werberahmenprogramm um 24,71 auf 53,14 Mio. Euro (plus 86,93 Prozent) zu, das DSF in vergleichbarer Größenordnung um 32,36 auf 71,04 Mio. Euro (plus 83,66 Prozent).

RTL II mit dem größen Anstieg

Den größten Anstieg unter den Sendern aus der zweiten Reihe verbuchte "Big Brother"-Kanal RTL II, der 15,85 Mio. Euro mehr und damit brutto 92,18 Mio. Euro (plus 20,77 Prozent) umsetzte. Geringer fielen die Steigerungen bei Kabel 1 (plus 5,19 Prozent auf 88,49 Mio. Euro) und Vox (plus 3,62 Prozent auf 83,28 Mio. Euro) aus. Super RTL verbesserte sich dagegen um 36,29 Prozent auf 41,14 Mio. Euro.

Auffällig war die Differenz zwischen den beiden führenden Musiksendern: Während MTV 32,64 Prozent (auf 50,45 Mio. Euro) dazugewann, verlor Viva 49,94 Prozent und setzte brutto nur noch 13,63 Mio. Euro um. Neben dem Kölner Musikanbieter hatte nur noch das ZDF einen leichten Rückgang zu verzeichnen: 37,63 Mio. Euro Umsatz im Werberahmenprogramm bedeuteten einen Rückgang um 2,16 Prozent. (APA/dpa)