Wien - "Frauen wählen Fischer" - weil er die "demokratischen Spielregeln kennt", weil es zur "Schwarz-Blauen Regierung ein Gegengewicht braucht" und weil Benita Ferrero-Waldner "in ihrem ganzen Leben keinen Finger gerührt hat für Frauen". Das sind drei von hunderten Statements pro SPÖ-Kandidat, die am Donnerstag von den "Frauen für Fischer" in eine Multimedia-Show präsentiert worden sind. Irmtraut Karlsson, frühere SPÖ-Frauensekretärin und jetzt Krimi-Autorin, will Fischer als Präsidenten, "sonst seh' i' schwarz für Österreichs Demokratie".

Dohnal: Mitglied dieser Regierung im Amt untragbar

Johanna Dohnal, erste Frauenministerin Österreichs, wirft Ferrero-Waldner vor, jede Frauen feindliche Maßnahme der Regierung der letzten Jahre mitgetragen zu haben. Freude kommt bei ihr auf, wenn sie Ferrero-Waldners "Sager" von der "Damenwahl" hört: "Das heißt ja, dass ich als Frau mir einen Mann aussuchen kann, das weiß ich aus der Tanzschule. Gut so, ich wähle den Heinz Fischer". Das hat Dohnal mit tausenden Frauen gemein, die in rund 2.000 Initiativen in ganz Österreich für Fischer geworben haben und noch werben. Ein Argument zieht sich wie ein roter Faden durch alle Pro-Fischer-Aussagen: Die Zeiten werden - sozial und daher finanziell - "für Frauen schlechter, viele von ihnen werden an die Armutsgrenze geraten. Ein Mitglied dieser Regierung, die dafür verantwortlich ist, in der Hofburg - das wär' unerträglich", so die Ex-Ministerin.

Prammer: "Keine Lippenbekenntnisse"

Auch Barbara Prammer, bisher letzte Frauenministerin der SPÖ und nach wie vor deren Frauenvorsitzende, unterstreicht Dohnals Argumente: "Wir brauchen keine Frau in der Hofburg, die jetzt Lippenbekenntnisse abgibt und dann die Frauen gleich wieder vergisst".

Rossmann: "Gefahr für Österreich"

Eva Rossmann, Mit-Initiatorin des seinerzeitigen Frauen-Volksbegehrens und jetzt Autorin, wundert sich über einen Ausspruch Ferrero-Waldners, wonach diese niemals gelogen habe: "Für eine Außenpolitikerin eine bemerkenswerte Aussage", entweder habe sie diesmal gelogen oder sei in ihrem Job "gelinde gesagt" eine Gefahr für Österreich. Vom Grünen Bundessprecher Alexander Van der Bellen hätte sie eine Festlegung für Fischer erwartet - er tue aber so, "als wäre ihm die Wahl wurscht, und das ist in diesen Zeiten ein falsches Signal".

"Schüssel quälen, Fischer wählen"

Die Ärztin und Gewerkschafterin Sabine Oberhauser ist der Meinung, ein Bundespräsident müsste "Zähne zeigen, um sich durch zu beißen, nicht um zu grinsen". Ulrike Steinsky, Sängerin, gab einen Spruch von Freda Meissner-Blau wieder, der ehemaligen Grünen Präsidentschaftskandidatin: "Schüssel quälen, Fischer wählen."

"Der Beste"

Die "Frauen für Fischer" sind siegesgewiss. Die Tisch-Dekoration im Cafe Schottenring war rot/weiß, Getränke nur in rot. Und Prammer rief auf zum "Wiedersehen am 8. Juli auf dem Ballhausplatz, wenn Heinz Fischer in die Hofburg einzieht". Bis dahin gibt es nur noch eine Hürde - die Wahl am Sonntag. Doch die werde Fischer nehmen, denn "er ist einfach der Beste". (APA)