Wien - Viele jener Österreicher, die heute Heinz Fischer nicht ihre Stimme gegeben haben, würden in den nächsten Jahren draufkommen, dass Fischer ein guter Bundespräsident für Österreich sei, betonte SPÖ-Parteichef Alfred Gusenbauer Sonntag Abend nach Verkündung des vorläufigen endgültigen Wahlergebnisses der heutigen Bundespräsidentschaftswahl. Gusenbauer bekräftigte zudem: mit Fischer habe der bessere Kandidat gewonnen. Fischer sei quasi für dieses Amt geboren.

Begeistert zeigte sich Gusenbauer über den Vorsprung von an die fünf Prozent, den Fischer gegenüber seiner Konkurrentin Benita Ferrero-Waldner von der ÖVP eingefahren habe. Das sei nicht einmal Rudolf Kirchschläger vor 30 Jahren gelungen. Der heutige Tag sei ein großer Tag für Fischer und ein großer Tag für die Sozialdemokratie.

Regierungspolitik nicht mehr goutiert

Angesprochen auf die niedrige Wahlbeteiligung meinte Gusenbauer, dies sei auch ein Zeichen dafür, dass die Regierungspolitik nicht mehr so goutiert werde. Ob er nun in der Sozialdemokratie wieder fester im Sattel sitze? Dazu meinte Gusenbauer mit Blick auf die parteiinternen Turbulenzen nach der Landtagswahl in Kärnten Anfang März, er sei immer dafür, Diskussionen offen zu führen. Es sei aber schön, wenn die SPÖ am Ende des Tages eine Wahl nach der anderen gewinne.

Nach diesem Statement brachen Gusenbauer, aber auch der geschäftsführende Klubobmann Josef Cap und Bundesgeschäftsführerin Doris Bures von der Wahlkampfzentrale in der Zelinkagasse in Richtung Parteizentrale in der Löwelstraße auf, wo ebenfalls auf der Straße gefeiert wird. Und so bot das Partyzelt in der Zelinkagasse gegen 20 Uhr einen eher verwaisten Anblick.

Am späten Abend soll in dem Zelt allerdings wieder gefeiert werden - mit Jazzklängen und ausreichend Verpflegung für jene, die zuvor in der Kälte in der Löwelstraße ausgeharrt haben, bis Fischer aus dem Innenministerium vor der Parteizentrale eintraf. (APA)