Bei Verweigerung der umstrittenen "Pferdewindel" droht dem Kutscher eine Verwaltungsstrafe von bis zu 3500 Euro.

DER STANDARD/Cremer
Wien - Ob man sie nun "Exkrementtaschen", "Pooh-Bags" oder "Pferdewindeln" nennt: Die Pferdeäpfel-Tascherln werden nach der Übergangsfrist für die Wiener Fiaker nun tatsächlich Pflicht. Die entsprechende Novelle des "Wiener Fiaker- und Pferdemietwagengesetzes" soll am Dienstag im Wiener Landtag beschlossen werden. Bei Windelverweigerung droht dem Kutscher eine Verwaltungsstrafe von bis zu 3500 Euro.

Wer eine Fiaker-Konzession hat, muss per Auffangvorrichtung sicherstellen, "dass Verunreinigungen der Straßen durch feste Ausscheidungen der Zugpferde weit gehend verhindert werden", heißt es in dem Gesetzesentwurf. Dem Ross darf dabei nicht jeder beliebige Beutel umgehängt werden: Der "Pooh-Bag" muss auf Tiergerechtheit und Verkehrssicherheit geprüft worden sein.

Chip-Pflicht

Neu ist auch die Chip-Pflicht für Fiakerpferde: Innerhalb von acht Wochen ab Inkrafttreten des Gesetzes muss jedes Tier einen "ziffernkodierten, elektronisch ablesbaren, isogenormten Mikrochip" implantiert bekommen, und zwar "subkutan, auf der linken Halsseite im Übergang vom ersten zum mittleren Halsdrittel oberhalb der Wirbelsäule". Mittels der darauf vermerkten Nummer wird jedes Pferd behördlich registriert. (APA, frei; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.04.2004)