Washington - Nicht nur Frauen vergleichen sich offenbar selber mit den perfekt scheinenden Model-Figuren in der Werbung, sondern auch Männer. Dass diese Konfrontation mit dem von den meisten nicht erreichten "Ideal" auch bei Männern zu einem negativeren Körperbewusstsein führt, haben nun PsychologInnen bei einer Studie mit männlichen College-Studenten in den USA ermittelt.

Depressive Antworten

Die Studentengruppe von 158 jungen Männern wurde in zwei Untergruppen geteilt: Die einen bekamen Videofilme mit Werbeclips zu sehen, in denen junge, braun gebrannte und muskulöse Männer für Körperpflegemittel warben. Die andere Gruppe sah Werbespots mit gesetzten Männern mittleren Alters in Anzügen, die für Autos und Telefone Werbung machten. Bei einem Vergleich der Angaben über das eigene Aussehen vor und nach dem Filmgenuss zeigte sich dann, dass die Beobachter der männlichen Ideal-Körper wesentlich größere Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper aufwiesen und eher depressivere Antworten gaben als die andere Gruppe.

Grund zur Beunruhigung

Die Studie von Daniel Agliata and Stacey Tantleff-Dunn von der University of Central Florida wurde im "Journal of Social and Clinical Psychology" veröffentlicht. Die AutorInnen sehen in den negativen Auswirkungen der Medien-Bilder auf Männer einen Grund zur Beunruhigung und regen weitere Forschungen dazu an. (APA)