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Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Wien - Die Zulassung von Gentechnik in der Landwirtschaft bedroht die Zukunft der 25.000 österreichischen Imker, warnten am Dienstag der österreichische Erwerbsimkerbund und die Umweltorganisation Global 2000 im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Auch die Honigqualität wird den Experten zufolge beeinträchtigt, da Bienen unmöglich von Gentech-Pflanzen ferngehalten werden könnten.

Die Erwerbsimker befürchten, im Falle einer Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen, die Leidtragenden zu sein. "Bienen unterscheiden nicht zwischen herkömmlichen und Gentech-Pflanzen", erklärte Josef Stich, Präsident des Erwerbsimkerbund. "Eine Garantie, dass Honig gentech-frei ist, kann dann nicht mehr gewährleistet werden. Angesichts der Tatsache, dass 81 Prozent der österreichischen Konsumenten gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel sind, ist das eine große Bedrohung für die Erwerbsimkerei", erörterte Jens Karg, Gentech-Sprecher von Global 2000.

Pollenübertragung

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Die Bienen machen den bisherigen Koexistenz-Modellen einen Strich durch die Rechnung, da sie Pollen von Gentech-Pflanzen auf Gentechfreie übertragen. "Vor allem in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft wie Österreich ist es unmöglich, Bienen von gentechnisch veränderten Pflanzen fern zu halten", so Karg.

Stich und Karg betonten, dass "das österreichische Landwirtschaftsministerium, Umweltorganisationen, Landwirte und Imker an einem Strang zögen und mit vereinten Anstrengungen die Einführung der Gentechnik verhindern wollen". Allerdings dürfe laut EU-Richtlinie ein Verbot nicht generell ausgesprochen werden. Global 2000 und der Erwerbsimkerbund forderten von Umweltminister Josef Pröll (V) eine klare gesetzliche Regelung, wie eine dauerhafte gentechnikfreie Produktion von Honig gewährleistet werden kann und einen Rechtsrahmen zum Schutz der Imkerei. (APA)