Am 1. Mai treten zehn weitere Länder der Europäischen Union bei: Polen, Estland, Lettland, Litauen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern. Für diese Beitrittsländer gelten dann neue Reisebestimmungen. Wird Reisen in Europa damit einfacher und unbürokratischer? Was ändert sich zum Beispiel bei den Grenzkontrollen? Kann in den neuen Ländern mit Euro gezahlt werden? Und welche Sonderreglungen gibt es für die einzelnen Staaten?

Die wichtigsten Änderungen

Grenzkontrollen:
Ganz wegfallen werden sie in den zehn Beitrittsländern noch nicht, denn die Länder erfüllen ab dem 1. Mai noch nicht die Bedingungen des Schengener Abkommens. Die Reisefreiheit unter den Schengen-Mitgliedern (zum Beispiel Österreich, Deutschland und Italien) gilt somit nicht für die neuen Beitrittskandidaten. Wer über die Grenze will, muss daher auch nach dem 1. Mai 2004 mit den üblichen Grenzkontrollen rechnen. Die nahezu freie Durchfahrt an allen Grenzen ist erst mit dem Beitritt der "Neuen" zum Schengen-Abkommen möglich. Wann das passiert, ist zur Zeit noch nicht absehbar. Doch die Personenkontrollen sollen gelockert werden.

Ein Visum für die Einreise benötigt man in keinem der neuen Mitgliedsstaaten. Theoretisch reicht für den Grenzübertritt ein gültiger Personalausweis. In den ersten Wochen ab Beitritt ist jedoch mit Unsicherheiten bei den Grenzbeamten zu rechnen. Daher gilt: Wer sicher und problemlos über die Grenze will, sollte einen gültigen Reisepass bei sich haben, der bei der Einreise noch mindestens drei Monate gültig ist.

Noch ungeklärt sind die Einreisebestimmungen für Zypern. Für den südlichen Landesteil gilt: Der Personalausweis reicht für die Einreise. Wie die Regelungen für den türkischen Teil sein werden, der nicht der Europäischen Union angehören wird, ist noch unklar. Zur Zeit wird ein gültiger Reisepass benötigt.

Warenverkehr
Wegfallen werden aber ab dem 1. Mai die Warenkontrollen. Die wird es nur noch stichprobenartig geben. Denn die genannten Länder gehören mit der EU-Erweiterung zum europäischen Binnenmarkt. Das heißt: Privatreisende dürfen uneingeschränkt Waren von dort ausführen.

Nur alkoholische Getränke, Kaffee und Tabak müssen weiterhin ab einer bestimmten Menge verzollt werden. Mehr Informationen finden Sie unter wien.gv.at .

Bargeld
Nichts ändern wird sich vorerst an den Landeswährungen. Der Euro wird nicht sofort als einheitliches Zahlungsmittel eingeführt. Die Beitrittsländer müssen erst die Stabilitätskriterien von Maastricht erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel ein fester Wechselkurs zum Euro über mindestens zwei Jahre.

Experten gehen davon aus, dass die meisten Länder erst ab 2008 die entsprechenden Kriterien erfüllen. Nichtsdestotrotz ist anzunehmen, dass vor allem in Grenznähe, zunehmend aber auch im Wirtschaftsverkehr, der Euro als Leitwährung verwendet wird. Die tagesaktuellen Wechselkurse finden Sie auf den Seiten der Österreichische Nationalbank

Krankenschein
Für alle Reisen in die EU-Länder gilt: Auslandskrankenschein nicht vergessen. Ab 2006 soll eine europäische Krankenversichertenkarte eingeführt werden, die den lästigen Papierkram überflüssig macht. Am besten ist aber nach wie vor eine private Auslandsreise-Krankenversicherung.

Autovermietungen
Nach Aussage mehrerer Mietwagenfirmen wird sich auch nach der EU-Erweiterung nichts ändern. Je nach Vermieter werden an Privatreisende bestimmte Automarken oder Klassen wegen der Diebstahlgefahr nicht nach Osteuropa ausgeliehen.

Weitere Informationen zu Grund- und Bodenerwerb, Arbeitsbewilligungen unter wien.gv.at und weitere umfassende Informationen auf den Seiten des Außenministeriums, die Feiertage aller Länder sind angeführt wie vieles mehr auf dem Portal der Europäischen Union. (red)