Traiskirchen - "Es wird niemand aus der Bundesbetreuungsstelle entlassen", reagierte Johannes Rauch, Sprecher von Innenminister Ernst Strasser (V), auf die vom Traiskirchner Bürgermeister Fritz Knotzer (S) beschriebenen dramatischen Szenen vor dem Flüchtlingslager. Es habe lediglich Einzelverlegungen gegeben: "Größtenteils waren das Männer, für Familien wären die Einzelquartiere ungeeignet gewesen", so Rauch zur APA.

Jene "mehr als 30" tschetschenischen Asylwerber, die am Donnerstag vor dem Flüchtlingslager Traiskirchen campierten, waren am Dienstag bei Gmünd über die österreichische Grenze gekommen. "Wir haben den Leuten gesagt, dass wir ein Quartier für sie haben und sie mit einem Bus abholen - doch das haben sie abgelehnt, haben nicht auf den Bus gewartet und sind selbst nach Wien gefahren." Von dort ging es dann weiter nach Traiskirchen - wo sie jedoch nicht in das überfüllte Lager aufgenommen wurden. "Das ursprünglich angebotene Quartier hatten wir mittlerweile natürlich anderweitig vergeben", sagte Rauch.

Der Strasser-Sprecher verwies darauf, dass sich derzeit mehr als 11.000 Flüchtlinge in Bundesbetreuung befinden - seit September 2003 habe man 1.700 Quartiere organisiert. Rauch: "Aber wenn die Kapazitäten erschöpft sind, können wir einfach niemand mehr aufnehmen." (APA)