Wien - Die Entscheidung, ab wann in Wien-Mitte gebaut wird und wie viel Geld das kosten wird, hätte schon fallen sollen. "Weil die Verhandlungen mit den ÖBB neu aufgerollt werden", wurde sie aber auf "Ende Mai" vertagt. Dann werde man sehen, "ob wir mit den Kosten hinkommen". Thoms Jakoubek vom Bauträger B.A.I. bittet Außenstehende um Geduld, wenn es um
Neuigkeiten zur Landstraßer Bahnhofsüberbauung geht.
Alles in allem geht es um ein Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro, das sich in
den kommenden Jahren für die B.A.I. rentieren soll. Nachsatz des Projektmanagers: "Es
schaut im Grunde nicht so schlecht aus, aber das bedingt, dass die ÖBB mit dem Preis für
ihr Grundstück am Boden der Realität bleiben."
Das ist der zentrale Punkt: Den ÖBB gehört das Grundstück, auf dem der Bahnhof
und das vom Architektenteam Henke&Schreieck im vergangenen Herbst umgeplante Einkaufs-, Wohn- und Büroprojekt errichtet werden sollen. (Das alte war nach massiven
Protesten wegen zu hoher Türme nahe der Welterbezone und kaum zu erwartendem
Profit gestoppt worden.)
Bei den ÖBB pocht man auf
einen marktkonformen Preis,
den man damit erlösen will.
Schließlich ist es in bester innerstädtischer Lage. Noch dazu, argumentiert nun ÖBB-
Grundstücksexperte Jürgen
Bauer, sei das neue Projekt schwieriger zu errichten, weil
eine andere Fundamentierung
notwendig sei. "Das ist statisch und technisch nicht so
einfach." Noch dazu habe man
für das alte Projekt umfangreiche technische Vorarbeiten
geleistet und damit "enorm
hohe Vorkosten" gehabt. Das
wolle man abgegolten haben.
Bauer nennt zur Orientierung
für den Grundstückspreis ein
Achtel der Gesamtkosten des
Projekts. Was 37,5
Millionen
für den Grundstückspreis ausmachen würde. (Andrea Waldbrunner/DER STANDARD, 4.5.2004)