Inland
Böhmdorfer: Adoption von Erwachsenen soll erschwert werden
Justizminister will Adoptionshandel, der Ausländern leichteren Zugang zur Staatsbürgerschaft ermögliche, bekämpfen
Wien - Justizminister Böhmdorfer will den Adoptionshandel,
der Ausländern einen leichtern Zugang zur Staatsbürgerschaft
ermöglicht, bekämpfen: Die Adoption Erwachsener soll erschwert
werden. Eine diesbezügliche Änderung des Allgemeinen Bürgerlichen
Gesetzbuches (ABGB) soll am Dienstag vom Ministerrat beschlossen
werden, berichtet die "Kronen-Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). ****
Künftig soll bei einer Adoption eines Erwachsenen nachgewiesen
werden müssen, dass es eine fünf Jahre dauernde häusliche
Gemeinschaft zwischen den Adoptiveltern und dem Ausländer gab, also
ein "Eltern-Kind-Verhältnis".
Österreicher, die Ausländer an Kindes statt annehmen, bekommen bis
zu 6.000 Euro, so die "Kronen-Zeitung". Die Zahl der Adoptionen
ausländischer Erwachsener nehme stark zu. "Die Vermittlung von
erwachsenen 'Adoptivkindern' wird gewerbsmäßig betrieben", erklärt
Böhmdorfer. "Nach der Adoption haben diese Ausländer bessere
Voraussetzungen, die österreichische Staatsbürgerschaft rasch zu
bekommen."
Außerdem steht eine Reform des Erbschaftsrechts auf der
Tagesordnung der Regierungssitzung: Das mündliche Testament wird
wegen Missbrauchsgefahr abgeschafft, kinderlose Witwen erhalten
künftig neben zwei Dritteln der Erbschaft auch das, was derzeit
Nichten und Neffen zusteht - und eine Vaterschaft soll auch nach dem
Tod mittels Gentest festgestellt werden können, wenn es Erbansprüche
gibt.
(APA)