Keine öffentliche Kritik
"Ich habe die innerparteiliche Realitäten zur Kenntnis genommen", kommentierte Raschhofer die Entscheidung am Dienstag. Ihr sei ein Listenplatz angeboten worden, den sie für "nicht akzeptabel" gehalten habe. Sie werde nunmehr FPÖ-Bezirksparteiobfrau in Braunau bleiben und alle weiteren Schritte "nach einer Nachdenkpause" machen. Es sei nicht ihr Stil, nunmehr öffentlich Kritik an der Partei zu üben, sie habe sich jedoch stets ihre eigene Meinung bewahrt, sagte die freiheitliche EU-Abgeordnete.
Raschhofer forderte die FPÖ zu einer "kritischen, aber pragmatischen" Europapolitik auf. "Es ist eine Sache, in Österreich gegen die EU zu polemisieren. Das Feindbild eignet sich ja gerade jetzt." Aber als EU-Abgeordnete sei sie zu der Erkenntnis gelangt, dass ein EU-Mitgliedsland nur im Miteinander etwas bewirken könne. "Für eine Regierungspartei ist diese Erkenntnis unabdingbar." Ob die FPÖ diesen Weg gehe, "wird man im Wahlkampf sehen".
Scharfe Kritik übte Raschhofer an dem parteifreien EU-Abgeordneten Hans Peter Martin und seiner Kampagne gegen den Spesenmissbrauch. Martin habe "nichts getan, außer in Österreich laut zu sein". Er sei in der Spesenfrage "weder kompetent, noch hat er das moralische Recht dazu".