Zwar hätten die EU-Staaten bereits jetzt die Möglichkeit zu gemeinsamen Ermittlungsteams, sagte der britische Europaparlamentarier. In der Praxis dauere es jedoch sehr lange, diese aufzubauen. Europol habe nur die Möglichkeit zur Analyse und könne im Anschluss die nationalen Polizeibehörden um Zusammenarbeit zu ersuchen. Zudem gebe es Rivalitäten der für die Verbrechensbekämpfung zuständigen nationalen Organisationen, beklagte Newton-Dunn. "Ebenso wie die USA nach 11. September festgestellt haben, gibt es in Europa zu wenig gemeinsame Nutzung von Geheimdiensterkenntnissen."
Zusehen
Andernfalls könne Europa nur zusehen, wie die Organisierte Kriminalität steigt, oder eine Krise wie die Terroranschläge von Madrid zwinge die Regierungen zu überstürzten Aktionen, sagte der EU-Abgeordnete. Er forderte Deutschland und Großbritannien auf, die Initiative für ein europäisches FBI zu ergreifen. Die beiden Länder würden Europol am stärksten nutzen, andere dagegen überhaupt nicht, sagte Newton-Dunn. Vorrangig aktiv werden müsste ein europäisches FBI gegen Drogenkriminalität, Produktfälschungen, Kinderpornografie, Autodiebstahl und Zigarettenschmuggel.