Grund für die europaweit hohen Spritpreise ist laut Energieverwertungsagentur "neben den hohen Rohölpreisen auch ein Engpass bei den Erzeugungskapazitäten der Raffinerien". Der Ölpreis der Nordseesorte Brent, der am Donnerstag die 37-Dollar-Marke erreichte, stieg auch am Freitag um 52 Cent auf 37,05 Dollar. Damit liegen die Preise aber weiter in der Nähe des 13- Jahres-Hochs.
Preise bleiben hoch
Nach Einschätzung des Hamburger Welt-Wirtschafts- Archivs (HWWA) werden die Benzin- und Rohölpreise bis zum Sommer hoch bleiben. "Benzin ist derzeit in den USA knapp, und die Reisesaison hat dort noch nicht einmal begonnen", sagte HWWA- Energieexperte Klaus Matthies. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die aktuellen Rohölpreise von rund 37 Dollar je Barrel für Brent-Öl noch kein historisches Hoch markierten.
Schwächeres Wachstum
"Nach der zweiten Ölkrise Anfang der Achtzigerjahre wurden in der Spitze mehr als 40 Dollar erzielt", sagte Matthies. Real betrachtet wären das heute rund 60 Dollar. "Die hohen Preise haben wir damals überlebt, allerdings mit einem deutlich schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft." Matthies verwies auf Berechnungen der Internationalen Energie-Agentur, wonach ein Ölpreisanstieg von zehn Dollar im Jahr zu Wachstumseinbußen von knapp einem halben Prozent führten. Für 2004 sei im Vorjahr allgemein ein Brent-Preis von 25 Dollar prognostiziert worden. "Sollte er wie jetzt über 35 Dollar bleiben, hätten wir eine solche Situation", sagte Matthies.