Wien - Kritik an den Aussagen des Chefs der Pensionsreformkommission, Theodor Tomandl, kommt von SPÖ und Grünen, aber auch von der FPÖ. FP-Generalsekretärin Magda Bleckmann spricht sich gegen eine Verzögerung der Harmonisierung aus: "Die FPÖ ist angetreten, eine Harmonisierung der Pensionssysteme jetzt zu verwirklichen und nicht, nötige Reformen nach hinten zu verschieben." Hinter Tomandls Aussagen vermutet Bleckmann "Lobbyismus für die anscheinend unantastbare ÖVP-Klientel der Beamten".

Für SP-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos betätigt sich Tomandl mit seiner Forderung nach einer Verschiebung der Harmonisierung "als Sprachrohr von Kanzler Schüssel". Bei der Kürzung der ASVG-Pensionen "konnte es der Regierung und ihren Experten nicht schnell genug gehen". Jetzt wo es um die "klassische ÖVP-Klientel" gehe, habe die Regierung plötzlich alle Zeit der Welt, so Darabos in einer Aussendung.

Der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger spricht sich "gegen einen Aufschub der Pensionsharmonisierung auf den St. Nimmerleinstag" aus. Mit Wahlen kann die Verzögerung der Harmonisierung aus seiner Sicht nicht argumentiert werden. Schließlich gebe es in Österreich immer irgendwann und irgendwo Wahlen. Die Harmonisierung solle vor der nächsten Nationalratswahl abgeschlossen sein, fordert Öllinger: "Wir wünschen uns durchaus eine Wahlentscheidung darüber, wer die besten Konzepte hat."

Einen Termin für die weiteren Pensionsverhandlungen am Runden Tisch im Bundeskanzleramt gibt es noch nicht. Im Büro von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hieß es diesbezüglich auf Anfrage der APA, eine Entscheidung werde nach Abschluss der Arbeiterkammerwahlen fallen. Die AK-Wahlen gehen am Freitag zu Ende. (APA)