Wahlziel
Zu seinem Wahlziel wiederholte Kronberger, die FPÖ wolle das Ergebnis der Nationalratswahl 2002 - 10,01 Prozent - plus zumindest einer Stimme erreichen. Zum Einwand, dass die Latte damit sehr niedrig angelegt werde, meinte die geschäftsführende Parteichefin Ursula Haubner: "Jedes Ergebnis, das den Aufwärtstrend unserer Partei bestätigt, ist ein gutes Ergebnis. Und da sollte man sich nicht auf Zahlen festlegen."
Den Spitzenkandidaten Kronberger präsentierte Haubner als Kämpfer gegen die Atomenergie und jemand, der sich um das Wasser sorge: "Du warst der erfolgreichste Österreich-Vertreter in Brüssel durch diese Arbeit auch über Parteigrenzen hinweg." Der Nummer zwei auf der Liste, dem Kärntner Rechtsanwalt und früheren SPÖ-Funktionär Franz Großmann, hat sie die Rolle des Aufdeckers zugedacht. "Sie alle wissen, dass Milliarden von Euros versinken, versumpfen und durch mehr oder weniger lockere Betrugsmethoden ergaunert werden", so Großmann selbst.
Mölzer: Ausland schuld an Abwesenheit
Heike Trammer auf Platz vier wiederum soll sich um die Interessensvertretung für Familien kümmern. Nicht bei der Präsentation anwesend war die Nummer drei, Andreas Mölzer. Haubner entschuldigte ihn mit Auslandsterminen. Beim Wahlkampfauftakt am Sonntag in Unterpremstätten bei Graz werde er aber dabei sein. Kronberger: "Er wird nicht versteckt."
Dem Konkurrenten Hans-Peter Martin warf Kronberger vor, seine Spesen noch nicht offen gelegt zu haben. Die Bevölkerung werde das noch erkennen. Klubchef Herbert Scheibner ergänzte, dass sich Martin ohnehin selbst bloß stelle. Jetzt habe er sogar noch eine Partei gegründet, um zur Wahlkampfkostenentschädigung zu kommen. Die Frage dabei sei, ob jemand Geld bekommen solle, "der bisher wenig für Österreich getan hat". Angesichts der weiteren Kandidaten spreche Martin aber ohnehin nicht die FPÖ-Wähler an: "Das ist eine zweite oder eine dritte linke Partei."
"Diktatur"
Die EU-kritischen Wähler zu den Urnen bringen will Scheibner mit dem Hinweis darauf, dass das EU-Parlament auch Österreich beeinflusse. Kronberger fügte hinzu, es handle sich um die einzig demokratisch legitimierte EU-Einrichtung: "Ansonsten haben wir eine Diktatur von Kommission und Rat."
Für den Wahlkampf will die FPÖ nach Aussagen von Bundesgeschäftsführer Arno Eccher 1,5 Millionen Euro aufwenden. Vorgesehen sind 3.000 16-Bogen-Plakate und mehr als 35.000 kleinere Plakate. "Türkei in die EU? - Mit mir nicht!", "Mehr Steuergeld für Brüssel? - Mit mir nicht!", "Atomstrom statt sauberer Energie? - Mit mir nicht!", lauten die Slogans.