Klagenfurt - Für die Freiheitlichen ist offenbar der Irak-Krieg das zentrale Thema im EU-Wahlkampf. Auch wenn es Spitzenkandidat Hans Kronberger nicht so sieht, weil "ich schon lange vor der Wahl am 13. Juni dagegen aufgetreten bin". Er hat auch eine Unterschriften-Kampagne gegen den Krieg und die Greueltaten gestartet. "Unser Ziel sind eine Million Unterschriften als Basis für eine Petition auf EU-Ebene", sagte er am Freitag bei einem Pressegespräch in Klagenfurt.

Mit einer Unterschriften-Liste unter dem Titel "Wer schweigt, stimmt zu. Stopp dem Irak-Wahnsinn" solle der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben werden, ihre Stimme zu erheben. Gefordert werden eine Sonderkonferenz der EU-Außenminister, ein sofortiger Abzug der Truppen von EU-Ländern aus dem Irak sowie der Aufbau einer souveränen Regierung im Irak unter Kontrolle der UNO und unter Mithilfe der Nachbarstaaten des Irak. "Auch in anderen Ländern wird es solche Initiativen geben", ist Kronberger überzeugt. Enttäuscht sei er über die Haltung der ÖVP und der Aussage von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V), "hier können wir nicht eingreifen."

"Ich bin überzeugt"

Landeshauptmann Jörg Haider forderte die Bundesregierung erneut auf, die Zahlungen an die EU einzustellen, so lange europäische Soldaten im Irak im Einsatz sind. "Ich bin überzeugt, dass es demnächst eine FPÖ-Initiative dafür geben wird", merkte er an.

Im EU-Wahlkampf will der Landeshauptmann alles daran setzen, dass die Bürger zur Wahl gehen. "Daher ist es wichtig, kritische Stimmen wie Hans Kronberger zu unterstützen", betonte Haider.

Kronberger will im EU-Parlament den Kampf gegen die Gentechnik führen und bezeichnete die Freigabe als "Skandal". Der Kärntner Spitzenkandidat Franz Großmann will sich gegen die Liberalisierung der Wasserreserven und die Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes sowie für mehr Kontrolle durch das Parlament einsetzen.

FPÖ-Landesgeschäftsführer Manfred Stromberger nannte drei Mandate als Ziel. Der offizielle Wahlkampfauftakt erfolgt am kommenden Dienstag in Klagenfurt (19.30 Uhr in der CineCity). (APA)