Kopenhagen - In Dänemark ist die bisher größte Bande von Raubkopierern für CD-ROMS aufgeflogen. Wie der internationale Softwareverband "Business Software Alliance" (BSA) am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte, produzierten die Verdächtigen in drei bis vier Fabriken in Europa mehr als 125.000 CD-ROMs mit professionellen Computerprogrammen in einem Gesamtwert von mindestens 1,5 Milliarden Kronen (202 Millionen Euro/2,78 Milliarden Schilling). "Best of Internet" Die CD-ROMs wurden über das Internet vertrieben und unter den Namen "Silverado", Vegas" und "Best of Internet" angeboten. Unter den kopierten Profiprogrammen befand sich den Angaben zufolge Software der Unternehmen Microsoft, Adobe, Autodesk, Corel und Symantec. Die Silberscheiben wurden um bis zu 400 Kronen (53,8 Euro/740 Schilling) angeboten, wobei die Originalprodukte oft etliche tausend Schilling kosten. Mit weiteren Festnahmen sei zu rechnen "Es handelt sich um den bisher größten Fall des Raubkopierens auf dem europäischen Kontinent", sagte der Europa-Vertreter von BSA, Allan Dixon. Der Verband sei bereits im Mai 1997 über die illegalen Kopien informiert worden, sagte Dixon. Nachdem das Ausmaß der Aktion deutlich geworden sei, habe der Verband die Polizei eingeschaltet. Drei Dänen wurden nach Polizeiangaben daraufhin im Zusammenhang mit dem durchorganisierten Geschäft im vergangenen März festgenommen. Mit weiteren Festnahmen sei zu rechnen. Der Anwalt des Software-Verbandes, Niels Andresen, begründete das lange Stillschweigen mit dem Wunsch der Ermittler, ungestört die Kanäle der Raubkopierer zu erforschen. (APA)