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Foto: Reuters/Kessler
Cannes - Der diesjährige Jury-Präsident von Cannes, Quentin Tarantino, hat die Entscheidung verteidigt, den hochpolitischen Dokumentarfilm "Fahrenheit 9/11" mit der Goldenen Palme des Festivals auszuzeichnen. Michael Moores Beitrag sei "der beste Film" unter den 19 im Hauptwettbewerb gewesen, sagte Tarantino am Sonntag bei der ersten Jury-Pressekonferenz in der Geschichte der Festspiele.

"Ich wollte nicht, dass sich die Politik einmischt", betonte der US-Regisseur. "Das einzige, was zählt, ist der Film." Die ebenfalls in der Jury sitzende US-Schauspielerin Kathleen Turner sagte, Moore habe "mehr als einen Dokumentarfilm" gemacht und sogar "ein neues Genre geschaffen".

Vorgezogener Kinostart

Wie am Sonntag in Cannes weiter bekannt wurde, wird der europäische Kinostart von "Fahrenheit 9/11" vorgezogen. In Frankreich und den meisten anderen Ländern soll der Streifen ab 7. Juli gezeigt werden. Moore hofft trotz eines Streits mit dem konservativen Disney -Konzern weiter darauf, dass das Film am 2. Juli auch in den USA in die Kinos kommt und damit zu einem besonders günstigen Termin: am Beginn des langen Wochenendes zum US-Nationalfeiertag am 4. Juli.

Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus" schloss Moore auch rechtliche Schritte nicht aus, um den Film rechtzeitig vor der US- Präsidentschaftswahl im November herauszubringen. Er habe bereits einen Anwalt beauftragt, dies zu prüfen.(APA)