IM WORTLAUT Namens der österreichischen sozialdemokratischen Delegation möchte ich mich herzlich für die vielen Zeichen der Freundschaft und der Solidarität in den vergangenen - für uns wahrlich nicht leichten - Wochen bedanken.

Diese Zeichen sind für uns genauso wichtig wie die Tatsache, dass die übrigen EU-Regierungen angesichts der Beteiligung der FPÖ an der österreichischen Regierung reagieren mussten. Mit der FPÖ ist eine Partei an der Macht, die rassistische und fremdenfeindliche Argumentationen verwendet, um Stimmen zu gewinnen. Eine solche Haltung darf nicht mit einer Regierungsbeteiligung belohnt werden.

Wie aber vor allem die Demonstrationen der letzten Wochen gezeigt haben, gibt es auch ein Österreich, das sich massiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus wendet. Wir müssen selbst in Österreich alles unternehmen, um diese weltoffenen, proeuropäischen Kräfte zu entfalten und zu unterstützen.

Dafür brauchen wir aber auch weiterhin die Solidarität aller demokratischen Kräfte auf europäischer Ebene. Denn es gilt jene Entwicklungen des Österreichs der Nachkriegszeit zu fördern, die angesichts der jetzigen Regierung leicht in Vergessenheit geraten können. So hat Österreich vielen Flüchtlingen tatkräftig geholfen. In diesem Sinne bitte ich alle Kolleginnen und Kollegen, die Kontakte mit Österreich und seiner Bevölkerung nicht zu vermindern oder gar abzubrechen, sondern zu verstärken. Hannes Swoboda Straßburg, 16. 3. 2000