Das A-Wort

dürfen wir aus Gründen des Anstands und der Blattlinie nicht verwenden, auch nicht in der etwas weniger vulgären Zusammensetzung mit Knack- am Anfang. Aber er hat ihn. Eindeutig. Der Chrysler Crossfire ist quasi der Brad Pitt unter den Sportcoupés.

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Gleichzeitig

ist er gewissermaßen eine automobile Blondine im Sinne des schlechten Witzes, man verliert im Beisein des Crossfire schnell die Bodenhaftung. Er ist das Trophywife in Blechform, wunderschön, aber eher nichts Ernsthaftes.

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Klar ausgedrückt:

Der Chrysler Crossfire hat im Vergleich mit den anderen Geräten, die auf dieser Seite besprochen werden, in Sachen Sportlichkeit weniger zu bestellen. Er basiert auf dem kürzlich ausgelaufenen ersten Mercedes SLK.

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Der Motor,

der bekannte 3,2-l-V6-Sechszylinder mit 218 PS, ist ein feines Stück, da gibt's nichts zu Mäkeln. Das Fahrwerk des Hinterradgetriebenen wirkt aber irgendwie nicht ausreichend abgestimmt, das Heck würde gern des Öfteren Wanderungen übernehmen, würde es nicht von der Elektronik würgend und bremsend daran gehindert werden.

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Die Lenkung

ist relativ leblos. Show für das überholt werdende Publikum bietet der Crossfire aber immer noch mehr als die beiden Konkurrenten:

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Das Heckflügerl,

das automatisch bei 100 km/h sich in die Luft reckt, ist so richtig revuehaft neckisch. Der Popsch ist der Hingucker.

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Was der Chrysler Crossfire

außen verspricht, kann er innen nicht ganz durchhalten. Die Plastikkonsole im polierten Aludesign soll cool und sportlich wirken, sie erscheint aber eher so sexy wie ein Waschbrettbauch mit Silikoneinsätzen.

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Wenn man sich

mit Luxusgeschöpfen umgeben will, so muss man auch das nötige Kleingeld haben: 44.500 Euro. Die Ausstattung ist dafür aber relativ komplett - unter anderem Airbags, Traktionskontrolle, Zweizonenklima, Infinity-Audiosystem, Lederwäsche, vorne 18-Zoll-Räder, hinten 19-Zöller. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 21.5.2004)

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Zweite Meinung:

Erfrischend mutiges Design, allerdings auf das Risiko hin, dass es sich mit der Zeit ein wenig abnützt. Das Epizentrum der Fortbewegung ist der wunder bar kräftige, harmonische Mercedes-Motor, ein Segen für ein amerikanisches Automobil. Das Fahrverhalten kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln gesehen werden, entweder "Heckschleuder", wenn einem die Agilität an den Hinterpfoten nicht liegt, oder man erfreut sich an dieser sehr traditionellen Art der Fahrwerksabstimmung. Und passieren kann ja trotzdem nicht viel, solange das ESPS eingeschaltet bleibt. (rs)

Daten&Fakten
Chrysler Crossfire im Vergleich

Link
Chrysler

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