Wien/Bonn – Anlässlich der Internationalen Konferenz zu erneuerbaren Energien vom 1. bis 4. Juni in Bonn forderte Greenpeace am Freitag von Umweltminister Josef Pröll, dass er sich für einen Anteil von 25 Prozent erneuerbarer Energien an der gesamten Energieproduktion Europas bis 2020 einsetzt. "Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn Österreich zu Hause selbst mehr auf saubere Energieformen setzt", so Greenpeace-Energieexperte Erwin Mayer zur verstärkten Förderung von Wind-, Sonne-, Biomasse-Energie und den Ausbau der Geothermie in Österreich. Als wesentlichen Schritt in diese Richtung sollte bei einer Novelle des Ökostromgesetzes ein Anteil von 85 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Bonn-Zieljahr 2020 in diesem Gesetz festgeschrieben werden. Bis 2035 soll der vollständige Verzicht auf Atomstromimporte und fossilen Strom aus Kohle, Öl und Gas erreicht werden. "100 Prozent Ökostrom und Wasserkraft innerhalb einer Generation, dafür lohnt es sich zu kämpfen", setzte Mayer in einer Aussendung auf die Unterstützung des Umweltministers.Derzeit sei Österreich in die falsche Richtung unterwegs. Österreich werde die bereits bestehende EU-Vorgabe von 78,1 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie bis 2010 nicht erreichen, wie ein aktueller Zwischenevaluierungsbericht der EU-Kommission vom 26. Mai bestätige. Österreich weise laut diesem Bericht sogar einen sinkenden Ökostromanteil von 70 Prozent im Jahr 1997 auf 68 Prozent 2002 auf. Nur vier Länder seien am Weg dieses Ziel zu erreichen, nämlich Dänemark, Spanien, Deutschland und Finnland. Die ersten drei sind weltweit Vorreiter beim Windenergieausbau, haben eine Ökostromförderung mit fixen Einspeisetarifen und werden von der EU-Kommission ausdrücklich als Vorbild für die Nachzügler hingestellt. (red)