Luxemburg - Der steigende Ölpreis löst auch bei den Finanzministern der Eurogruppe Besorgnis aus. Es gebe angesichts der steigenden Preise "ein Risiko für die Erholung der weltweiten Konjunktur", sagte der amtierende Präsident der Eurogruppe und irische Finanzminister Charlie McCreevy nach einem Treffen der Ressortchefs am Dienstagabend in Luxemburg. Das Thema sollte erneut bei einem Treffen aller 25 EU-Finanzminister am (heutigen) Mittwoch erörtert werden.

Die Minister der Eurogruppe seien entschlossen, mit einem koordinierten Vorgehen den Folgen des hohen Ölpreises zu begegnen, sagte McCreevy. Auch der deutsche Finanzminister Hans Eichel sagte vor Beginn der Sitzung zum hohen Ölpreis: "Man muss da schon ein Stück weit besorgt sein, was der Einfluss auf die Konjunktur sein wird."

Einheitliche Schritte notwendig

Notwendig sei, dass die EU-Staaten diesmal einheitliche Schritte gegen die Entwicklung planten und nicht wie im Jahr 2000 agierten, sagte Eichel. Damals noch hatten Frankreich, Italien und die Niederlande einseitig Steuererleichterungen für das Transportgewerbe gewährt. EU-Währungskommissar Joaquin Almunia betonte, auch die Brüsseler Behörde sei wegen der steigenden Preise besorgt, "es ist aber nicht alarmierend".

Die EU-Kommission gehe davon aus, dass sich der Preis auf dem Niveau im Monat Mai für das laufende Jahr stabilisiere, sagte Almunia. Allenfalls bewirke der hohe Preis ein niedrigeres Wachstum für die Eurozone um 0,2 Prozentpunkte für dieses Jahr, was hieße, dass die Prognose von bislang 1,7 auf 1,5 Prozent gesenkt würde.

Zudem könnte die Inflationsrate um 0,2 Prozent steigen, sagte Almunia. Die EU-Kommission würde ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten begrüßen. Worin dieses aber bestehen könnte, sagten McCreevy und Almunia nicht. Das Thema soll erneut von allen 25 EU-Finanzministern bei einem Mittagessen am (morgigen) Mittwoch in Luxemburg erörtert werden. (APA/AP)