Zürich/München - Bücher des Schweizer Diogenes Verlags sind aufgrund eines Konflikts um Rabatte beim Online-Anbieter Amazon seit Anfang Mai nur noch über Unterhändler erhältlich - was zu längeren Lieferzeiten führt.

Zu einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), in dem als Grund für die Einstellung der direkten Belieferung immer höhere Rabattforderungen von Amazon genannt wurden, wollte der Verlag in Zürich nicht Stellung nehmen: "Wir bedauern das und sind bemüht, in Gesprächen mit Amazon eine Klärung der Angelegenheit zu erreichen." Amazon habe entschieden, "Diogenes-Bücher zu den gebotenen Konditionen nicht mehr selber zu liefern", hieß es lediglich. Der Bezug von Diogenes-Titeln über Amazon-Unterhändler bedeute für die Buchkäufer längere Lieferzeiten.

Keine Diskussion über Konditionen

Amazon lehnte am Dienstag eine Stellungnahme zu angeblichen Forderungen nach niedrigeren Rabatten ab. "Wir diskutieren unsere Konditionen nicht öffentlich", sagte Amazon-Sprecherin Christine Höger in München. Die Titel des Diogenes Verlags seien nicht ausgelistet worden. Alle Bücher, darunter auch Werke von Donna Leon, würden weiter über den so genannten Marketplace von Amazon angeboten, einer Plattform, die externen Anbietern die Möglichkeit gibt, Bücher zu verkaufen. "Für unsere Kunden sind alle Titel erhältlich", betonte die Sprecherin. Auch Rezensionen und anderen Informationen zu den Diogenes-Titeln seien weiter auf den Amazon-Internetseiten zu finden. (APA/dpa)