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Gusenbauer: "Das ist inakzeptabel."

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Wien - Die SP-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures stellte sich am Sonntag erneut demonstrativ hinter den Wissenschaftssprecher Josef Broukal und wies Rücktrittsaufforderungen zurück. Seine Aussage "Es ist Ihnen unbenommen, den Nationalsozialisten nachzutrauern" sei "eine verbale Fehlleistung gewesen, sagte Bundesgeschäftsführerin Doris Bures am Sonntag gegenüber der APA. Broukal habe sich dafür sofort und eindeutig entschuldigt. "Damit ist die Sache erledigt. Kein Mensch ist fehlerfrei", sagte Bures.

Bures teilte mit, dass Parteichef Alfred Gusenbauer noch im Zuge der Parlamentssitzung am Freitag mit Broukal gesprochen habe. Er habe seinen Fehler eingestanden, damit sei die Sache "vom Tisch".

Gusenbauer klang am Samstag anders

Gusenbauer selbst hat den SPÖ-Mandatar jedoch noch am scharf kritisiert und wollte ihn "ins Gebet nehmen": "Ich habe mir das noch einmal durchgelesen. Das ist inakzeptabel. Er wird sich entschuldigen", wird Parteichef Alfred Gusenbauer in der Samstag-Morgenausgabe des "Kurier" zitiert.

Auf die Nachfrage, ob damit die Sache für ihn, Gusenbauer, erledigt sei, sagte der SPÖ-Vorsitzende: "Ich werde ihn (Broukal) schon noch ins Gebet nehmen."

Bures: Reaktion überzogen

Bures hingegen hält die Reaktion der Regierungsparteien für "absolut überzogen". Deren Angriffe auf Broukal seien "ein Fortsetzung des untergriffigen und unfairen Wahlkampfstils". Die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin sprach von einer "Inszenierung der ÖVP, um von den wichtigen Dingen abzulenken". Die Volkspartei diskutiere lieber über Broukal und dessen Fehler als über die wichtigen Zukunftsthemen. Die ÖVP sei "Schuld an dem aufgeheizten Klima", meinte Bures.

Auch auf seine geplante Wahl zum stellvertretenden Klubobmann habe das "überhaupt keinen Einfluss", betonte die Bundesgeschäftsführerin. Dazu werde eine geheime Wahl im Klub stattfinden. (APA)