Wien - Seit 1. Mai sind die Bundesländer für die Unterbringung von Asylwerbern zuständig. Mehr als einen Monat nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes erfüllen aber sechs Bundesländer noch immer nicht die vom Bund vorgegebene Quote an Unterbringungsplätzen. Nur Wien, Niederösterreich und die Steiermark haben mit Stand 7. Juni genug Plätze bereitgestellt. Diese Zahlen gab das Innenministerium auf Anfrage der APA bekannt. Ursprünglich hatten die Länder gemeint, sie könnten bis Ende Mai ausreichend Plätze finden.

Insgesamt fallen derzeit 16.490 Asylwerber in die Grundversorgung. Sie werden nach einem Schlüssel entsprechend der Bevölkerungszahl auf die Länder aufgeteilt. Klar überschritten wird diese Quote derzeit von Wien. In der Bundeshauptstadt müssten theoretisch 3.182 Flüchtlinge untergebracht werden, tatsächlich sind es aber sogar 3.939 (+ 23,79 Prozent). In der Steiermark wird die Quote um 18,6 Prozent, in Niederösterreich um 6,6 Prozent überschritten.

Nicht genug Quartiere

Alle anderen Bundesländer stellen derzeit noch nicht genug Quartiere bereit. Schlusslicht ist derzeit Tirol, das um 40 Prozent zu wenig Asylwerber unterbringt. In Vorarlberg gibt es um 219 Quartiere zu wenig, was einem Minus von 30,4 Prozent entspricht. Vor einem Monat wurde die Quote im Ländle aber sogar noch um 75 Prozent unterschritten. Einen deutlichen Mangel an Plätzen gibt es auch im Burgenland (minus 31,2 Prozent). Vor einem Monat betrug das Minus hier nur 10,5 Prozent.

In Kärnten wird die Quote derzeit um 21,8 Prozent verfehlt, in Oberösterreich (minus 7,5 Prozent) und in Salzburg (minus 0,2 Prozent) gibt es geringfügige Unterschreitungen.

Bei der Statistik sei allerdings zu berücksichtigen, dass die Eingabe der Daten durch die Länder noch nicht abgeschlossen sei, hieß es im Ministerium. Es sei also möglich, dass es bereits zusätzliche Quartiere gibt, die in der Statistik noch nicht aufscheinen. (APA)