Wien - Nach den beispiellosen Wahlverlusten der Freiheitlichen bei der gestrigen EU-Wahl steht der Partei noch ein kräftiges Nachbeben bevor. Mit Spannung werden die Beratungen in den Parteigremien - am Dienstag tagt der Bundesparteivorstand, am Mittwoch der Parlamentsklub - erwartet. "Es werden die Fetzen fliegen", so die Einschätzung eines Insiders. Wieder wird der Ruf nach Jörg Haider laut. Eine neue Parteiführung soll beim Bundesparteitag installiert werden, der bereits im Juli stattfinden könnte. Von Haider gibt es noch keine Stellungnahme.Eröffnet wurde die Personaldiskussion vom parteiinternen Wahlsieger Andreas Mölzer, der mit seinen Vorzugsstimmen dem FPÖ-Spitzenkandidaten Hans Kronberger das einzige FPÖ-Mandat in Brüssel weggeschnappt hatte. Mölzer sprach sich am Wahlabend für eine Rückkehr Haiders an die Parteispitze aus. Sollte der Kärntner Landeshauptmann allerdings abwinken, kann sich Andreas Mölzer auch andere an der Parteispitze vorstellen: "Da gibt es jede Menge Alternativen. Es gibt sehr tüchtige junge Leute in der FPÖ, etwa die Gebrüder Scheuch in Kärnten, Martin Strutz oder Heinz-Christian Strache. Auch die Frau Generalsekretärin Bleckmann oder mein Freund Günther Steinkellner aus Oberösterreich." (APA)