Vermutlich war "Amazing Grace" ein Hauseck weiter – in der Boltzmanngasse – gut zu hören. Aber, versicherten die Sängerinnen und Sänger des "Wiener Vokalensembles" (unter Manfred Linsbauer) Montagabend, das Beschallen der US-Botschaft sei nicht der Grund, warum der Chor auf der Strudlhofstiege sang: Auf der durch Heimito von Doderer weltberühmt gemachten Treppe zu singen ist Wiener Musiktradition.

Im Rahmen der "Woche der Wiener Chöre" wird das Bauwerk seit 15 Jahren an lauen Sommerabenden von einer Vielzahl an Chören als Sangesempore genutzt. Montagabend waren da auch noch der "Chorus delicti", der "Gesangverein (sic!)der Steirer in Wien" (unter deutscher Leitung), die "Wiener Sängerrunde" und der "Stammersdorfer Männergesangsverein" angekündigt. Und das, so Heinz Stracke vom "Chorforum Wien" ("www.chorforumwien.at") sei "bloß ein Bruchteil der Wiener Chöre."

Dass die hochaktiv sind, zeigt sich auch anderswo: Am Samstag findet in Margareten der Versuch statt, durch 24-stündiges Dauerchorsingen ins Buch der Rekorde zu kommen. (DER STANDARD Printausgabe 16. 6. 2004)