Wien - Der Nationalrat hat Mittwoch Abend zum Abschluss der
heutigen Plenarsitzung die Einsetzung eines Untersuchungs-Ausschusses
zu den Vorgängen im Kunsthistorischen Museum mit Koalitions-Mehrheit
abgelehnt. Der Antrag war von den Grünen gekommen und hatte sich auf
einen jüngst bekannt gewordenen Rechnungshof-Rohbericht bezogen. Aus
diesem war heftige Kritik an KHM-Direktor Seipel abzulesen.
Seipel wurde unter anderem vorgeworfen, Objekte des Museums für
den Eigengebrauch gekauft und umgekehrt sein Auto an das Museum
verkauft zu haben. Die Grünen ärgert vor allem, dass
Bildungsministerin Gehrer Seipel stets - auch im Zusammenhang mit dem
Saliera-Raub - in Schutz nimmt und den Direktor für "sakrosankt"
erklärt.
Glawischnig: Großer
Teil der politischen Verantwortung wird nicht wahrgenommen
Parteivize Glawischnig ist deshalb der Meinung, dass ein großer
Teil der politischen Verantwortung nicht wahrgenommen würde.
Folgerichtig forderte sie die Einsetzung eines U-Ausschusses, was von
der Koalition aber abgelehnt wurde. VP-Kultursprecherin Andrea
Wolfmayr verwies darauf, dass es sich nur um einen RH-Rohbericht
handle und nunmehr auch die andere Seite gehört werden muss, bevor
ein Urteil gefällt wird.
(APA)