STANDARD: Aber würden Sie zur Verfügung stehen? Sie sind ja auch als Staatssekretär im Infrastrukturministerium im Gespräch.
Mainoni: Es geht nicht darum, den einen gegen jemand Besseren auszutauschen. Es geht darum, in der Regierung ein ideales Team zu bilden und mit diesem dann in den nächsten Jahren optimale Arbeit zu leisten. Für die Wähler stellt sich in zwei Jahren nicht die Frage, ob der eine Minister oder die eine Staatssekretärin besonders gut war, sondern ob die Freiheitlichen gut waren und ob sie gute Arbeit geleistet haben. Ob ich jetzt im Nationalratsteam oder im Regierungsteam Platz finde, ich bin gerne ein Teamspieler, der mit dabei ist.
STANDARD: Was ist bei der Arbeit der FPÖ bisher schief gelaufen, dass die Partei vom Wähler so abgestraft wird?
Mainoni: Wir waren immer schon eine Partei, in der einzelne Personen durch Individualität geglänzt haben. Es gab und gibt große Persönlichkeiten. In Zukunft sollte es aber nicht mehr der Fall sein, dass man sagt, der ist gut und der ist schwach. Wir waren und sind natürlich Individualisten, aber jetzt zählt das Team.
STANDARD: Hat sich die FPÖ in der Vergangenheit zu wenig von der ÖVP abgegrenzt?
Mainoni: Meines Erachtens ist das nicht der Fall. Die ÖVP ist zumindest nach außen hin ein fairer Koalitionspartner. Es gibt ein Regierungsübereinkommen, einen Arbeitsplan und einen Fahrplan dazu. Wir müssen unsere Schwerpunkte setzen und verstärkt dokumentieren, dass wir in dieser Regierung unsere Grundsätze und das, was die Wähler von uns erwarten, verwirklichen.
STANDARD: Ist Ursula Haubner die richtige Parteimanagerin, um ein neues Team aufzustellen und anzuführen?
Mainoni: Haubner ist sicherlich der richtige Kopf für ein geschlossenes Team, das dann hinter ihr steht.
STANDARD: Wie lange wird es Herbert Haupt noch als Sozialminister geben?
Mainoni: Auch das ist eine Teamfrage. Herbert Haupt ist freiheitliches Urgestein. Er hat für uns Freiheitliche schon sehr viel gemacht. Es ist fair und notwendig, ihm diese Entscheidung zu überlassen.