Wien - Die Witwe des Künstlers Oskar Kokoschka, Olda Kokoschka, geborene Palkovska, ist am Dienstag im Alter von 89 Jahren in Montreux in der Schweiz verstorben, teilte die Wiener Albertina am Donnerstag mit. Die promovierte Juristin verpflichtete sich nach dem Tod ihres Mannes 1980 der unermüdlichen Bewahrung und Pflege seines Werkes.
Olda Kokoschka wurde am 3. Februar 1915 in Prag als Tochter des Rechtsanwaltes Karel B. Palkovsky geboren. Im Jahr 1935 machte die damalige Jusstudentin die Bekanntschaft des Malers Oskar Kokoschka, der nach dem Tod seiner Mutter Wien verlassen hatte und nach Prag übersiedelt war.
Gemeinsam mit ihm emigrierte sie 1938 nach England - nachdem bereits ein Jahr zuvor Kokoschkas Arbeiten von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" eingestuft worden waren. Am 15. Mai 1941 heirateten die beiden schließlich in einem Luftschutzkeller in London. Anfang der 1950er Jahre übersiedelte das Ehepaar in die Schweiz in ein neu errichtetes Atelierhaus in Villeneuve am Genfer See.
Grundstein für Oskar Kokoschka Zentrum
Seit dem Tod Oskar Kokoschkas 1980 verwaltete seine Witwe den Nachlass des Künstlers. Der Republik Österreich, vertreten durch die Hochschule für angewandte Kunst, vermachte sie 1996 mittels eines Schenkungsvertrages die gesamte erhaltene Bibliothek sowie zahlreiche Fotos, Archivalien und Dokumente aus dem Besitz ihres Mannes, die als Grundstein für das 1998 eröffnete Oskar Kokoschka Zentrum in Wien dienten. In weiteren bedeutenden Schenkungen ging der schriftliche Nachlass Kokoschkas an die Zentralbibliothek Zürich und ein umfangreicher Bestand von Zeichnungen, Aquarellen und Druckgrafiken an die Albertina.