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Paris - Österreich ist für die französische Filmschauspielerin Beatrice Dalle, "das einzige Land auf der Welt, das ich wirklich verabscheue". In einem Kommentar über ihre Dreharbeiten zu Michael Hanekes "Wolfzeit", den 2002 sie mit Isabelle Huppert und Patrice Chereau in Niederösterreich und dem Burgenland gedreht hatte, schrieb die 40-Jährige für die Tageszeitung "Liberation" weiter: "Ich hatte Benny's Video und Funny Games gesehen, mit dieser Gewalt, die aus dem Inneren eines abscheulichen Landes kommt."

"Ich war in Österreich, und es ist das einzige Land auf der Welt, das ich wirklich verabscheue. Das ergibt Typen wie Haneke, der anprangert, was Österreich verbirgt, was dort drüben wuchert, unter dem Tischtuch, unter dem Tisch, hinter der Türe: der Hass des anderen. Haneke filmt das und nichts als das. Das macht für mich seine Film sehr beeindruckend. Er ist ein Psychopath voller Poesie", schreibt Beatrice Dalle, die Ehrengast des internationalen Filmfestivals von La Rochelle in der Bretagne ist, das am Freitag seine Tore öffnet.

Das Festival

Bei der diesjährigen 32. Ausgabe des Filmfestivals von La Rochelle, das bis zum 5. Juli stattfindet, steht eine Retrospektive der Streifen von Beatrice Dalle auf dem Programm, deren Karriere vor 18 Jahren mit "Betty Blue" von Jean-Jacques Beneix nach einem Roman von Philippe Djian begonnen hatte. Sie spielte weiter in "La Sorciere" (1988) von Marco Bellocchio, "Night on Earth" (1992) von Jim Jarmush und "The Blackout" (1997) von Abel Ferrara.

Weitere Programmschwerpunkte des Festivals sind Hommagen für die Cineasten Peter Watkins, Dominique Cabrera und Tian Zhuang-Zhuang. Vorgestellt werden in der Sektion "Decouvertes" die Filme des Iraners Ali-Reza Amini und des Schweizers Vincent Pluss. Eine weitere Hommage ist der im Vorjahr verstorbenen Schauspielerin Katherine Hepburn gewidmet.(APA)