Oslo - Die norwegische Regierung hat am Freitag einen Arbeitskampf in der Ölindustrie per Verordnung beendet. Wegen eines Streiks hatten die Unternehmen zuvor gedroht, ihre Arbeiter auszusperren. "Eine derartige Eskalation eines Arbeitskampfes würde fast die gesamte Produktion stoppen und hätte große Auswirkungen auf die Wirtschaft", erklärte Arbeitsminister Dagfinn Höybraaten in Oslo.

Außerdem könnte Norwegens Ruf als zuverlässiger Öllieferant ruiniert werden. Das Land fördert täglich drei Mio. Barrel Öl und ist der drittgrößte Ölexporteur der Welt.

Schlichter wird eingesetzt

Mit der Verordnung müssen Beschäftigte wieder an ihren Arbeitsplatz gehen und dürfen nicht von den Arbeitgebern ausgesperrt werden. Weil sich beide Seiten nicht auf einen Tarifabschluss einigten, wird ein Schlichter eingesetzt.

Der Arbeitskampf begann in der vergangenen Woche, als zwei Gewerkschaften einen Streik mit gut 200 Arbeitern organisierten und den Druck auf die Arbeitgeber erhöhten. Am kommenden Montag sollten bereits 325 Arbeiter streiken. Damit hätte die Ölförderung um 25 Prozent gesenkt werden müssen. Bei einer Aussperrung wäre sie fast zum Erliegen gekommen. Gewerkschaften und Arbeitgeber streiten um Betriebsrenten und Arbeitsplatzsicherheit. (APA/AP)