Den Weg zu ihrer ersten Regierungssitzung hatten Miklautsch zuvor die wartenden Journalisten weisen müssen. Vermutlicher Grund für das kurzfristige Orientierungsproblem: Das "Lokal I", in dem sich die Minister vor Plenarsitzungen treffen können, dient bis zu dessen Angelobung auch als Büro für den künftigen Bundespräsidenten Heinz Fischer, weshalb das Türschild derzeit nicht auf "Ministerratszimmer", sondern auf "Dr. H. Fischer" lautet.
Privates Treffen Mainoni-Kukacka
Infrastruktur-Staatssekretär Eduard Mainoni (F) berichtete, er werde sich demnächst mit seinem Staatssekretärs-Kollegen Helmut Kukacka von der ÖVP treffen, um auch die privaten Kontakte zu vertiefen. Er sei "zuversichtlich, dass wir gut zusammenarbeiten". Auch Kukacka glaubt nicht an Reibereien mit seinem neuen FP-Kollegen. Schließlich habe dieser ganz andere Aufgabengebiete. Wenn die FPÖ glaube, mit einem zweiten Staatssekretär im Infrastrukturministerium die Gesamtrepräsentation zu verbessern, "dann soll mir das recht sein".
Unerfahrenheit kein Problem
Dass Miklautsch vor ihrer Bestellung ins Justizressort praktisch unbekannt war, ist für Landwirtschaftsminster Josef Pröll (V) kein Nachteil: "Wer kannte mich vor einem Jahr?" Und Innenminister Ernst Strasser (V) will auch die politische Unerfahrenheit der Neo-Ministerin nicht überbewerten: "Das war beim vergangenen Justizminister so, das ist kein Problem."