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Die Neulinge

foto: apa/techt
Wien - Die neuen FP-Regierungsmitglieder haben am Montag ihren ersten Ministerrat absolviert. Neo-Justizministerin Karin Miklautsch zeigte sich vor und nach der Regierungssitzung noch recht medienscheu und kurz angebunden. "Hurtig" sei ihr erster Ministerrat gewesen, berichtete sie nach der knapp halbstündigen Sitzung im Gehen, und sie sei "sehr freundlich" empfangen worden. Dann eilte sie an der Seite von FP-Obfrau Ursula Haubner davon.

Den Weg zu ihrer ersten Regierungssitzung hatten Miklautsch zuvor die wartenden Journalisten weisen müssen. Vermutlicher Grund für das kurzfristige Orientierungsproblem: Das "Lokal I", in dem sich die Minister vor Plenarsitzungen treffen können, dient bis zu dessen Angelobung auch als Büro für den künftigen Bundespräsidenten Heinz Fischer, weshalb das Türschild derzeit nicht auf "Ministerratszimmer", sondern auf "Dr. H. Fischer" lautet.

Privates Treffen Mainoni-Kukacka

Infrastruktur-Staatssekretär Eduard Mainoni (F) berichtete, er werde sich demnächst mit seinem Staatssekretärs-Kollegen Helmut Kukacka von der ÖVP treffen, um auch die privaten Kontakte zu vertiefen. Er sei "zuversichtlich, dass wir gut zusammenarbeiten". Auch Kukacka glaubt nicht an Reibereien mit seinem neuen FP-Kollegen. Schließlich habe dieser ganz andere Aufgabengebiete. Wenn die FPÖ glaube, mit einem zweiten Staatssekretär im Infrastrukturministerium die Gesamtrepräsentation zu verbessern, "dann soll mir das recht sein".

Unerfahrenheit kein Problem

Dass Miklautsch vor ihrer Bestellung ins Justizressort praktisch unbekannt war, ist für Landwirtschaftsminster Josef Pröll (V) kein Nachteil: "Wer kannte mich vor einem Jahr?" Und Innenminister Ernst Strasser (V) will auch die politische Unerfahrenheit der Neo-Ministerin nicht überbewerten: "Das war beim vergangenen Justizminister so, das ist kein Problem."

Wen er sich nach dem Ausscheiden von Justizminister Dieter Böhmdorfer, der für die FPÖ auch als "Koalitionskoordinator" fungierte, in dieser Funktion wünschen würde, wollte VP-Koordinator Strasser nicht sagen: "Da geht es nicht um wünschen. Da geht es darum, dass die FPÖ eine Entscheidung fällt und wir ab heute wieder arbeiten können." (APA)