Wien - Die Chancen von Innenminister Ernst Strasser (V) auf einen Job in der EU-Kommission in Brüssel steigen nach Angaben der Tageszeitung "Kurier". Nachdem ein Portugiese - Jose Manuel Durao Barroso - Präsident der EU-Kommission wird steht Portugal kein "einfacher" Kommissar mehr zu. Damit muss der derzeitige portugiesische Kommissar Antonio Vitorino seinen Sessel räumen und dessen Agenden, Inneres und Justiz, werden frei.

Strasser hat im Bereich Innere Sicherheit in der EU enge Kontakte geknüpft. Im Gespräch mit dem "Kurier" schloss Strasser einen Wechsel nach Brüssel nicht aus: "Sollte ich gefragt werden, würde ich darüber nachdenken."

Anspruch

Demgegenüber erklärte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer gegenüber dem "Kurier": "Die SPÖ hat die Europa-Wahl gewonnen und erhebt daher den Anspruch, den Kommissar zu stellen."

Die SPÖ wolle das Prinzip anwenden, dass die Europäische Volkspartei (EVP) vertritt, wonach die EVP als stärkste Fraktion im Europa-Parlament den Kommissionspräsidenten aus ihren Reihen stellt. SPÖ-Kandidaten für Brüssel wollte Gusenbauer nicht nennen. Es kursieren aber die Namen des Europa-Sprechers Caspar Einem und des Wirtschafts-Professors Ewald Nowotny.

Kurs

In der Regierung steht Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) für die Nachfolge von EU-Kommissar Franz Fischler (V) hoch im Kurs. In ihrem Büro winkt man laut "Kurier" ab: Sie habe keine Ambitionen, weil sie Österreichs EU-Vorsitz im Jahr 2006 vorbereitet. (APA)