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Die Fachhochschule "Technikum" in Kärnten: Vor allem technisch-naturwissenschaftliche Fächer sollen forciert werden.

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Wien - Zehn Jahre nach der Einrichtung der ersten Fachhochschul(FH)-Studiengänge sind die Jobchancen der Absolventen dieses Ausbildungszweiges immer noch ausgezeichnet. Nicht zuletzt angesichts der beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten FH-Akademiker ohne Job - am 1. Juli waren es 370 - soll in Zukunft bei der Genehmigung neuer Studiengänge ein erweitertes Umfeld auf den Bedarf an Absolventen abgeklopft werden, berichtete der Präsident des österreichischen Fachhochschulrates, Claus Raidl, in einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Dabei sind die absoluten Zahlen an Arbeitslosen gemessen an den derzeit bereits mehr als 13.000 FH-Absolventen in Österreich gering. Immerhin weist das AMS aber für den Stichtag 1. Juli bei den Zahlen an FH-Akademikern ohne Job eine Steigerung von 38,6 Prozent gegenüber dem Vergleichstag des Vorjahres aus.

300 zusätzliche Studienplätze bis 2010 geplant

Am Vorhaben, bis zum Jahr 2010 jährlich rund 300 Studienplätze zusätzlich schaffen zu wollen, wird sich jedenfalls nichts ändern. Dabei sollen - wie im jüngst präsentierten Entwicklungsplan III festgeschrieben - vor allem technisch-naturwissenschaftliche Fächer forciert werden.

22 Prozent Frauen in technischen Studiengängen

Die freiheitliche Wissenschaftssprecherin Magda Bleckmann möchte vor allem bei Frauen das Interesse für solche Studien wecken. Im Gegensatz zu den Unis - wo Frauen jedenfalls unter den Studierenden bereits gleichauf sind - beträgt der Frauenanteil an den FH zur Zeit 38 Prozent, in den technischen Studiengängen sind es sogar nur 22 Prozent.

Für Gehrer Erfolgsstory

Für Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) ist die zehnjährige Geschichte der FH-Studiengänge als eigenständiger Sektor im Bereich der tertiären Bildung in Österreich eine Erfolgsstory. Das Konzept - private Träger, öffentliche Finanzierung der einzelnen Studienplätze - habe sich bewährt. Die Fachhochschulen hätten laut Bildungsmonitoring 2004 nicht nur in der Bevölkerung einen ausgezeichneten Ruf, 90 Prozent der Absolventen würden innerhalb kürzester Zeit eine passende Beschäftigung finden. Etwa die Hälfte würde bereits vor dem Studienabschluss einen Job haben.

Umstellung auf Bakkalaureat-Magister-System geplant

Laut Werner Jungwirth, Präsident der österreichischen Fachhochschulkonferenz, werden ab Herbst rund 30 Prozent der FH-Studiengänge auf das Bakkalaureat-Magister-System umgestellt sein und damit unter anderem die Durchlässigkeit zu den Universitäten erhöht. Probleme gibt es derzeit noch mit den Unis etwa bezüglich der Anrechnung der FH-Ausbildung auf ein Doktoratstudium. Es seien aber diesbezügliche Gespräche mit den Vizerektoren geplant, sagte Gehrer. (APA)