Wien - Während in Deutschland und in Österreich heftig über eine Verlängerung der Arbeitszeit diskutiert wird, wird die wöchentliche Arbeitszeit in den Sozial- und Gesundheitsberufen in Österreich ab 1. Jänner 2005 gesenkt.

Konkret wird die Arbeitszeit für rund 35.000 Beschäftigte stufenweise und zwar jährlich um eine halbe Stunde von derzeit 40 Stunden auf 38 Stunden Normalarbeitszeit zurückgenommen, teilt die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) in einer Aussendung mit. Die Reduktion der Arbeitszeit ist mit Mehrkosten von 5,2 Prozent verbunden.

Kollektivvertrag seit 1. Juli

Die Verkürzung der Wochenarbeitszeit ist einer der wichtigsten Punkte des per 1. Juli 2004 in Kraft getretenen Kollektivvertrages für die Gesundheitsbranche, auf den sich die Berufsvereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS) und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), die Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönliche Dienste (HGPD) und die Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr (HTV) geeinigt haben. Mit dem neuen Kollektivvertrag wurden bundesweit mehr als 200 unterschiedliche Betriebsvereinbarungen durch eine einheitliche Regelung ersetzt.

Der mit 1. Juli 2004 in Kraft getretene BAGS-Kollektivvertrag schaffe eine kollektivvertragliche Leitstruktur im gesamten Sozial- und Gesundheitsbereich. Bundes- als auch Landespolitik seien nun aufgerufen, durch die Schaffung finanzieller und bildungspolitischer Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Verbesserung der Situation der Beschäftigten in dieser Zukunftsbranche zu sorgen, erklärt der Geschäftsbereichsleiter der GPA, Karl Proyer. (APA)