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Zwergwal

Foto: dpa/A0200 epa Pa Wdcs
Sorrent - Japan hat einen Vorstoß zur Aufhebung des Walfang-Moratoriums unternommen. Auf der 56. Konferenz der Internationalen Walkommission (IWC) in Sorrent beantragte das Land die Jagd von 3.000 Zwergwalen in der Antarktis. Die Population in den südlichen Meeren sei gesund genug, diese Menge aufzufangen.

Es gebe in den südlichen Ozeanen genug Zwergwale, sagte der japanische Delegierte Minoru Morimoto. Konkret will Japan 2.914 Wale erlegen, wie aus einer am Montagabend vorgelegten Erklärung hervorgeht. Im Jahr 1990 hatte die IWC die Population auf 760.000 Tiere beziffert. Zwergwale sind mit bis zu neun Metern Länge die kleinsten Bartenwale im Atlantik. Der japanische Vorschlag dürfte zurückgewiesen werden, da für eine Annahme drei Viertel der 57 Mitgliedstaaten zustimmen müssen.

Schutz der letzten hundert Westpazifischen Grauwale

Die IWC verabschiedete am Dienstag auf ihrer Jahrestagung außerdem einstimmig eine Resolution zum Schutz der letzten hundert Westpazifischen Grauwale, wie der World Wide Fund for Nature (WWF) mitteilte. Darunter seien nur noch 23 fortpflanzungsfähige Weibchen.

Die IWC-Staaten setzten sich laut WWF für eine umfassende Untersuchung der unter Federführung des Shell-Konzerns geplanten Ausbeutung von Ölvorkommen vor der russischen Insel Sachalin ein. Der WWF forderte Shell auf, vom Bau einer Bohrinsel und einer Unterwasser-Pipeline Abstand zu nehmen. Das Vorhaben gefährde den Bestand der Westpazifischen Grauwale, erklärte die Umweltschutzorganisation unter Verweis auf einen Bericht der Wissenschaftlichen Kommission der IWC.

Wie in den vergangenen drei Jahren dominiert der Streit um das 1986 verhängte Walfang-Moratorium die IWC-Tagung. Zum Auftakt der Konferenz musste Japan am Montag eine Schlappe hinnehmen: Ein Antrag auf geheime Abstimmung wurde abgelehnt. Umweltorganisationen werfen Japan vor, Stimmen von Entwicklungsländern zu kaufen. (Apa)