Der italienische Dirigent Riccardo Muti nannte den Tod seines Kollegen einen "Verlust für die Musik". "Sein Tod (...) ist der Tod eines Giganten, eines einsamen Giganten. Er war ein äußerst wertvoller Freund, den ich oft um Rat gefragt habe", sagte Muti. "Jede seiner Interpretationen war unberechenbar, neu, voller Elemente, die uns geradezu überwältigten."
"Ausnahmeerscheinung in jedem Sinne des Wortes"
Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas, sprach von einer "Ausnahmeerscheinung in jedem Sinne des Wortes". Selbst unter seinen Dirigenten-Kollegen sei Kleiber als der wichtigste Dirigent der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts anerkannt gewesen.
Der Leiter der Salzburger Festspiele Peter Ruzicka sah die überragende Qualität des Dirigenten in dessen vergleichsweise begrenztem Repertoire begründet: "In der Konzentration liegt das Geheimnis". Kleiber habe ein Werk bei jeder Interpretation neu entdeckt. Und Star-Regisseur Franco Zeffirelli erinnerte sich: "Mit ihm zu arbeiten, war eine Freude. Mir ist nie etwas Unangenehmes mit ihm passiert. Er hat mich von Anfang an mit Vertrauen und Freundschaft geehrt."
"Nun ist er abgetreten, wie er gelebt hat"