Stark zeitverzögert und milde
Boltz betonte demgegenüber in der Freitag-Ausgabe des "WirtschaftsBlatt", Öl habe auf den Strompreis "nur bedingt Auswirkungen. Die steigenden Ölpreise schlagen sich nur stark zeitverzögert und gemildert auf die Stromkosten nieder."
Für realistisch hält der E-Control-Chef vielmehr für heuer lediglich Preissteigerungen im einstelligen Prozentbereich. "Gegen alles darüber hinaus" spreche das Marktumfeld. "Die Großhandelspreise (bei Strom, Anm.) sind nicht höher als 2003." Anders als im Vorjahr seien die Voraussetzungen für Wasserkraft in Österreich wie in Deutschland gut. "Die thermische Erzeugung funktioniert, ebenso die Windkraft."
Gute Voraussetzungen für Wasserkraft
Ziehe der Ölpreis an, würden europäische Versorger teurere Energieträger wie Gas und Kohle wählen. Vor allem der Preis für Kohle sei in den vergangenen eineinhalb Jahren stark gestiegen. Grund seien der steigende Bedarf in Südostasien und höhere Frachtkosten. Dass der Ölpreis aber direkt auf den Strompreis durchschlägt, sei unwahrscheinlich, sagt Boltz. "Die Euro-Dollar-Relation hat hier sicher einen schnelleren Effekt als der Ölpreis."