Wien - Der Donaukanal, der sich quer durch die Innenstadt Wiens schlängelt, ist genau genommen kein Kanal, sondern eine Schifffahrtsstraße. Das Wasser fließt in dem tiefen Gerinne relativ rasch. Früher bildete der heutige Donaukanal als "Wiener Arm" einen der Hauptarme des Donaustromes. Die Donau war aus heutiger Sicht also mitten in der Stadt.

Böschungen und Kaimauern<>

Erst im Zuge der Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert wurde der Donauarm in ein Korsett gepresst, das aus hohen Böschungen und Kaimauern besteht. Zum Charakter, ein Kanal und nicht ein Schifffahrtsweg zu sein, trägt auch bei, dass durch die Wehr- und Schleusenanlagen bei Nussdorf der Wasserstand geregelt werden kann.

Die Entwicklung Wiens war seit je her stark mit dem Fluss verknüpft. Das heutige Bett der Donau ist ein künstliches, das in den Jahren 1870 bis 1875 angelegt wurde. Davor floss die Donau unreguliert durch das Augebiet. 1987 wurde nach 15-jähriger Bauzeit und fast ebenso lang andauernden politischen Streitigkeiten das Donauregulierungsprojekt fertig gestellt. Die Donau kam so zu ihrer Insel, die Wiener zu einem Freizeitparadies, die Stadt insgesamt zu mehr Sicherheit vor dem Hochwasser. (aw, DER STANDARD Printausgabe 6.8.2004)