Die Bilder, erklärte ein Radioreporter, der Augenzeuge des Überfalls war, dürften einfach mit Drähten an der Wand befestigt gewesen sein. Ein Alarm sei nicht ertönt. Anschließend seien die Räuber mit einem Wagen geflohen, erklärte Polizeisprecherin Hilde Walssoe. Verletzt wurde niemand, allerdings brach Panik aus: Museumsbesucher glaubten an einen Terroranschlag.
Eine andere Version von "Der Schrei" war bereits am 12. Februar 1994 aus dem Nationalmuseum in Oslo geraubt worden. Das Gemälde tauchte drei Monate danach unversehrt wieder auf. Der damalige Täter, Paal Enger, bereits 1988 wegen Diebstahls eines anderen Munch-Bildes ("Vampir") verurteilt, musste für über sechs Jahre ins Gefängnis.
"Der Schrei" gilt als ein ausdrucksstarkes, frühes Meisterwerk des Expressionismus. Edvard Munch (1863-1944) schuf das Bild 1893. Es zeigt eine Frau mit angsterfülltem Gesicht, aufgerissenem Mund und schreckensweiten Augen.
Den gemalten Schrei, den niemand hören kann, hat Munch auf drastische Weise sichtbar gemacht. Das Bild war zuletzt als Teil der Eröffnungsausstellungen der Wiener Albertina in der Schau "Edvard Munch. Thema und Variation" 2003 in Wien zu sehen.
Unschätzbarer Wert
Der materielle Wert des 91 mal 73,5 Zentimeter großen Werkes - gefertigt mit Fettstiften auf Pappe - lässt sich nicht in Zahlen fassen. Nach Ansicht norwegischer Kunstexperten hat Edvard Munchs "Der Schrei" in Norwegen die gleiche Bedeutung wie die "Mona Lisa" für den Pariser Louvre.