Der Landesstatthalter, in der Landesregierung für den Straßenbau zuständig, überraschte den großen Regierungspartner mit einer neuen Variante zur umstrittenen Schnellstraße S18, die dereinst das österreichische mit dem Schweizer Autobahnnetz verbinden soll. Die Trasse widerspricht aber dem EU-Naturschutz, eine Klage läuft, eine Entscheidung gegen die Republik Österreich wird für den Herbst erwartet. Eggers Vorpreschen mit der neuen Trasse wurde von der VP jäh gestoppt: VP-Bürgermeister der Anrainergemeinden fühlten sich übergangen, die Kollegen in der Regierung hintergangen. Sie wollen die S18 im Wahlkampf ruhen lassen, die drohende Niederlage in Brüssel soll nicht Thema werden.
Eggers zweiter Wahlkampfstreich, ein Event für Lehrlinge mit Formel-1-Fahrer Chris 3. Spalte tian Klien als Zugpferd, interessierte die Öffentlichkeit mehr. Denn Klien, auf Großplakaten mit dem blauen Spitzenkandidaten zu sehen, distanzierte sich. "Weil massiver Druck auf die Familie Klien ausgeübt wurde", sagt Egger. Die "schwarze Allmacht" habe nicht vertragen, "dass wir das schwarze Ländle durcheinander gebracht haben". Für VP-Politiker Wallner ist Eggers Vorwurf "ein billiges Ablenkungsmanöver", die FP habe die Probleme mit Klien "der eigenen Dummheit zuzuschreiben".
Der Fall Klien zeige, so Dieter Egger, dass "die schwarze Allmacht eine Balance braucht". Ob die FPÖ das Gleichgewicht herstellen kann, ist fraglich. Eine Umfrage im Auftrag der FP sieht die Volkspartei bei satten 52 bis 53 Prozent. Die FP lediglich bei 16 bis 18 Prozent (1999: 27 Prozent) und damit fast gleich auf mit der SP (17 bis 19 Prozent). An sein Verbleiben in der Regierung glaubt Egger dennoch. "Wir waren über 30 Jahre lang der kleine Regierungspartner neben einer ÖVP mit absoluter Mehrheit, warum nicht wieder?"