New York - Wissenschaftlern der Rockefeller University in New York ist es gelungen, jenes Gen bei Insekten zu entdecken, das für den Geruchssinn zuständig ist. Nach den jüngsten Erkenntnissen ist dies nur ein einzelnes Gen namens Or83b, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist". Das Wissen könnte schon bald zu neuen und wirksamen Repellentien gegen beißende Insekten verwendet werden.

Der Geruchssinn ist für die Navigation der Insekten von größter Bedeutung, denn nur so finden sie ihre Nahrung, egal, ob es sich, wie bei der Fruchtfliege Drosophila um ein Stück Obst handelt, oder bei Stechmücken um menschliches Blut. Die Forscher um Studienleiter Leslie Vosshall konnten das Gen, das für den Geruchssinn bei den Insekten zuständig ist, entdecken. Die Or83b-Rezeptoren finden sich in fast allen olfaktorischen Neuronen der Fliege. Diese Neuronen liegen sowohl in den Antennen als auch in den Fühlern. Die Forscher konnten auch nachweisen, dass dieses Gen in verschiedenen Spezies wie etwa Moskitos, Motten, Bienen und auch Heuschrecken vorhanden ist.

Tests

In Versuchen mit genetisch veränderten Insekten, denen dieses Gen fehlte, reagierten schon die Larven auf Lockstoffe wie nach Früchten duftendes Äthylacetat gar nicht. Tiere denen Dosen von Or83b in die Antennen injiziert wurden, reagierten sofort darauf. Bei anderen Versuchen konnten die Forscher ähnliche Ergebnisse erzielen. "Bei einer Fruchtfliege muss dieser Rezeptor vorhanden sein. Er ist lebensnotwendig", so Vosshall.

Die genaueren Hintergründe der Mechanismen sind den Forschern bisher nicht bekannt. Mit dem nun erlangten Wissen könnten gefährliche Erkrankungen, die von Insekten übertragen werden, wirkungsvoll bekämpft werden. Nun suchen die Forscher nach einem wirkungsvollen Rezeptorblocker. (pte)