<b>5.9.: </b>Scharang will von Nenning "in Ruhe gelassen werden"
"Hut ab" vor österreichischer Literatur, die sich nicht von Nenning herausgeben lässt
Redaktion
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Wien - Nun wehrt sich auch der Autor Michael Scharang
dagegen, von Günther Nenning zum kommenden Republik-Jubiläum 2005 in
einen literarischen "Austrokoffer" aufgenommen zu werden. Die
Ankündigung Nennings, in der "Krone der Kunst" eine Doppelseite über
ihn zu schreiben und ihn darüber hinaus in den Koffer zu packen, habe
ihn "vor Schreck erstarren lassen", zitiert Scharang am Sonntag in
einem Schreiben an die APA seinen Brief an Nenning.
Wallfahrt nach Mariazell
"So viele Jahrzehnte lebten wir friedlich nebeneinander, keiner
mischte sich in die Angelegenheiten des anderen ... Solltest Du
diesen Frieden weiterhin nicht stören und mich in Ruhe lassen,
verspreche ich, eine Wallfahrt nach Mariazell zu unternehmen ...", so
Scharang weiter aus seinem Brief an Nenning. Da dieser auf sein
Angebot nicht eingegangen sei, habe er in einem weitern Brief
geschrieben: "Du willst diesem Ersuchen nicht stattgeben. Das war's.
Alles andere regeln zum Glück nicht wir beide, sondern
rechtsstaatliche Normen wie die von Dir genannte Pressefreiheit und
das Copyright."
"Hut ab"
Den Reaktionen seiner Schriftsteller-Kollegen entnimmt Scharang,
das es eine österreichische Literatur, die sich von Günther Nenning
herausgeben lässt, offenbar nicht gebe. "Hut ab vor ihr", so
Scharang. Gewöhnlich gebe es für Schriftsteller nichts schlimmeres,
als nicht gedruckt zu werden. "Nun erlebt man, daß es doch
Schlimmeres gibt: von Nenning herausgegeben zu werden", erklärte
Scharang.
Der Autor übt aber gleichzeitig auch Kritik am Geschäftsführer der
IG Autorinnen Autoren Gerhard Ruiss: "Wie dieser Kulturbetriebler
sich schützend vor Schriftstellerinnen und Schriftsteller stellt, als
wäre er ihr Vormund und als könnten sie nicht selbst für sich
sprechen, ist für die Autoren, für die er berufsmäßig spricht,
beleidigend und für den Zuschauer abstoßend." (APA)
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