Netzpolitik
Unterstützungskampagne für MP3-Tauschbörse
Napster wird von der Netz-Community unterstützt
Bereits im Dezember hatte die amerikanische Musikindustrie eine Klage
gegen Napster
eingereicht. Die Firma, die Server betreibt und
entsprechende Clients anbietet, mit denen eine Tauschbörse für
MP3-Dateien im Web realisiert wurde, soll Copyright-Verletzungen
fördern. Die Meinungen von Experten, ob Downloads von Kopien
lizenzierter Musik über das Internet strafbar sind, gehen zwar weit
auseinander -- klar scheint hingegen zu sein, dass das Anbieten
entsprechender Musikstücke illegal ist.
Ob Napster nun selbst als Anbieter auftritt und damit rechtlich haftbar zu
machen ist, oder als reiner Plattform-Betreiber juristisch einwandfrei
dasteht, bleibt abzuwarten. Die Internet-Gemeinde jedenfalls wird langsam
aktiv, um Napster zu unterstützen, damit die Möglichkeit für eine freie
MP3-Tauschbörse im Internet erhalten bleibt. Studenten an der Universität
von Indiana etwa haben eine Petition ins Web gestellt. Sie wollen
erreichen, dass die Administratoren von internen Netzwerken an
öffentlichen Institutionen die Sperrung der Napster-Server in den Firewalls
und das Verbot der Client-Programme wieder aufheben.
Allerdings gerät auch der Hersteller der Server und Clients selbst in die
Diskussion. So hat Napster etwa Betreiber von Web-Sites, die das
Napster-Protokoll dokumentierten, aufgefordert, die Informationen wieder
von den Seiten zu entfernen. Sie sind aber notwendig für Projekte wie
OpenNap, die einen Open-Source-Server für Napster entwickelt haben.
Napster ist schließlich nicht nur für den Austausch von MP3-Dateien
sinnvoll -- prinzipiell lassen sich mit der Software auch beliebige Dateien
zwischen Anwendern im Internet austauschen. Einen Report zu Napster und
zum Status der Diskussion um diese Tauschbörse bringt c't in Ausgabe
6/2000 (ab dem 13. März im Handel). (heise)