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Die Schule sollte ähnlich den mittelalterlichen Domhauhütten sämtliche Gewerke unter einem Dach vereinen: Tischlerei, Bildhauerei, Werkstätten für Metall, Keramik, Wandmalerei, Weberei, Reklame, Fotografie und Bauhausbühne. Bisher Gelerntes sollte über Bord geworfen werden, um die Sinne frei zu machen für eine visuelle und haptische Neuerkundung der Umwelt.

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Ludwig Mies van der Rohe, Stahlrohrstuhl, Entwurf 1927, Verchromtes Stahlrohr, Rohrgeflecht schwarz gebeizt

Foto: Fotostudio Bartsch/ Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

Die bedeutendste europäische Schule für Gestaltung und Architektur im 20. Jahrhundert wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet. Gropius verlieh seiner Vision von der Erneuerung des Menschen den programmatischen Titel "Bauhaus".

Foto: Bauhaus Dessau

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Zum Design-Mythos und zur Legende für Gestalter wurde das Bauhaus vor allem wegen seiner Möbel. Klassiker jenes Designs sind nun in der Ausstellung "Bauhaus-Möbel. Eine Legende wird besichtigt" im Hofmobiliendepot in Wien gezeigt.

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Marcel Breuer, Stahlrohrsessel, Entwurf 1926, Vernickeltes Stahlrohr, Stoffbespannung

Foto: Fotostudio Bartsch/ Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

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Was im Laboratorium des Gestaltungswillens im Bauhaus als Prototyp entwickelt wurde, war als funktionales Mobiliar und Gebrauchsgut ausgerichtet auf den täglichen Bedarf und auf eine für viele erschwingliche industrielle Fertigung.

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Marcel Breuer, Satztische, Entwurf 1927

Foto: Fotostudio Bartsch/ Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

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Den "Bauhausstil" hat es als einheitliche gestalterische Ausformung so nie gegeben. Die Wiener Ausstellung will zeigen, dass es sich bei den Bauhaus-Möbeln um Ideen und Entwicklungen von höchst unterschiedlichen Gestalterpersönlichkeiten handelt. In ihrer Gesamtheit waren sie allerdings unisono von der Vision beseelt, ihrer Gesellschaft ein neues Gesicht und dem modernen Menschen ein neues Denken zu verleihen.

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Walter Gropius, Zeitschriftenablage, Entwurf 1923, Mahagoni, Spiegelglasplatte

Foto: Gunter Lepowski/ Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

Durch Serienproduktion "gereinigte" Formen kennzeichnen das Möbel aus Bugholz wie jenes aus Stahlrohr. Das Bugholz der ersten massenhaft produzierten Stühle und Tische ist Exponent für mechanisierte Produktionsmethoden des 19. Jahrhunderts und gleichsam Auftakt zur Moderne.

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Unbekannt, Klappsessel, 1928, Buche und Esche, Stoffgurte

Copyright: Stiftung Bauhaus Dessau

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Im 20. Jahrhundert wurden geformtes Schichtholz und gekurvtes Stahlrohr zum Synonym für den Fortschritt einer dynamisch jungen Zeit.

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Le Corbusier und Pierre Jeanneret, Stahlrohrbett aus der Weißenhof-Siedlung, 1927

Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

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Aus Wohnbereich, Schlafzimmer, Küche und Büro werden ca.100 Originalmöbel der Sammlung des Bauhaus-Archivs präsentiert — von den Klassikern der Meistergestalter Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius bis hin zu den nicht minder interessanten Arbeiten von Mitgliedern und Absolventen aus der Tischlerei- und Ausbauwerkstatt am Bauhaus.

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Ferdinand Kramer, Typenküchentisch, 1925

Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

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Als Referenzobjekte werden Möbel von Bauhaus-Zeitgenossen wie den Brüdern Rasch, Mart Stam oder Kalman Lengyel und Exponate aus der Sammlung des Hofmobiliendepots zu besichtigen sein. (red)

Hofmobiliendepot. Möbel Museum Wien
bis 9. Jänner 2005
Andreasgasse 7
1070 Wien
01/524 33 57-0
Di - So, 10-18 Uhr

Links

Hofmobiliendepot

Bauhaus Dessau

Bauhaus-Archiv, Berlin

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Lilly Reich, Stahlrohrsessel, Entwurf 1936, Verchromtes Stahlrohr, Polsterung mit erneuertem Cordbezug

Foto: Fotostudio Bartsch/ Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin