Wien - Die Schaffung eines eigenen "Gesundheitsregulators"
fordert Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär-Stellvertreter der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am Donnerstag. Bei der
Podiumsdiskussion zur Gesundheitsreform, mit u.a.
Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V), habe Mitterlehner den
Aufbau der geplanten Bundesgesundheitsagentur nach dem
Regulatorprinzip zur Diskussion gestellt.
Auch ein integriertes Gesundheitssystems durch gemeinsame Planung,
Finanzierung und Steuerung sowie eine unabhängige Qualitätssicherung
für das gesamte Gesundheitssystem auf der Basis vergleichbarer
Dokumentationen und Vergütungssysteme verlangte Mitterlehner. Hierbei
könnte man zwei bis drei Milliarden Euro einsparen, orten der
Rechnungshof (RH) und IHS (Institut für Höhere Studien) laut
Mitterlehner.
Kostenprobleme bei Spitälern
Die Kostenprobleme gebe es vor allem im Spitalsbereich und weniger
bei den niedergelassenen Ärzten, so Mitterlehner und Martin
Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in
der WKÖ und Präsident des Hauptverbandes der
Sozialversicherungsträger. Die Krankenhausleistung pro Kopf liege in
Österreich bei einem Schnitt von 917 Euro, stellte Gleitsmann fest.
Mitterlehner: "Größte Problembereiche sind die Überversorgung bei
Betten und Großgeräten im internationalen Vergleich, Mängel bei
Qualitätsmanagement und Datentransparenz sowie eine nicht optimale
Betriebsführung der Spitäler." Ziel Gleitmanns in Bezug auf die
Gesundheitsreform: "Die Stärkung der Prävention, eine optimale und
qualitätsgesichert Behandlung, den Aufbau eines umfassenden
Qualitätssicherungssystems, ein integriertes Gesundheitssystem und
mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung statt Bevormundung." (APA)