Ein Experiment mit gestaffelten CD-Preisen ist nach Angaben des Musikkonzerns BMG gut angelaufen. In den ersten zwei Wochen seien vom Album "Es wird morgen" der Band 2Raumwohnung mehr als 81.000 CDs verkauft worden, teilte BMG am Mittwoch in München mit. Dies seien mehr Verkäufe als beim Vorgängeralbum über die gesamte Laufzeit.

Luxus

Knapp 30 Prozent der Käufer wählten die Luxus-Version für 16,99 Euro. Die übrigen Verkäufe verteilten sich auf die Standard-Variante (12,99 Euro) und die Basis-Version (9,99 Euro). Mit dem Modellversuch hatte BMG auf die Absatzkrise in der Branche reagiert, die unter anderem auf illegale Raubkopien zurückzuführen ist.

"Die Erfolge unterstreichen, dass wir mit unserer Idee auf dem richtigen Weg sind"

Das Album von 2Raumwohnung war auf Platz zwei der deutschen Charts gestartet und liegt derzeit auf dem dritten Platz. Zwar ist schwer nachweisbar, inwieweit der Erfolg auf die gestaffelten Preise zurückzuführen ist. BMG verweist aber darauf, dass die Pop-Band noch nie so gut platziert war. "Die Erfolge unterstreichen, dass wir mit unserer Idee auf dem richtigen Weg sind", sagte Wolfgang Funk, Geschäftsführer des BMG-Labels GUN.Records. In den nächsten Monaten sollen auch CDs von den Guano Apes, Wolfgang Petry und anderen Künstlern mit den gestaffelten Preisen herauskommen.

Legal

Mit der Billig-Variante ohne Cover will BMG potenziellen Raubkopierern eine günstige, legale Alternative bieten. Ursprünglich hatte der Konzern damit gerechnet, dass sich etwa jeder zweite Käufer für die günstigste Version entscheidet. Die teure Premium-Version enthält dagegen unter anderem Bonus-Lieder und ein 72-seitiges Liederbuch. BMG hatte vor dem Start des Modellversuchs eingeräumt, dass das Experiment mit der Billigvariante nicht ohne Risiko sei. "Wenn sich die Stückzahlen nicht kräftig erhöhen, haben wir ein Problem", sagte BMG-Manager Rolf Gilbert.(APA/dpa)